Praxisbeispiel

Wiener Tafel

Wiener Tafel
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Anlass und Hintergrund

Täglich werden in Österreich unzählige Tonnen einwandfreier Lebensmittel vernichtet, weil sie aus logistischen Gründen oder aufgrund von kleinen optischen Mängeln nicht mehr verkauft werden können. Oft handelt es sich dabei um Probe- oder Überproduktionen, Saisonware, Lagerbestände, deren Haltbarkeitsdatum bald abläuft, Fehletikettierungen oder Verpackungsschäden. Statt diese Lebensmittel zu entsorgen, was kostenintensiv ist und die Umwelt belastet, könnten sie an Bedürftige weiter gegeben werden. Denn jeder siebente Mensch in Wien lebt in Armut.

Ziel(e)

Der Verein Wiener Tafel verfolgt gemäß seinem Motto „Essen gehört in den Magen und nicht in den Müll“ vier Hauptziele:

  • Die Schonung von Ressourcen und Umwelt
  • Die Versorgung von Armuts-betroffenen Menschen mit lebensnotwendigen Gütern des täglichen Bedarfs
  • Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Umgang mit Rohstoffen (insbesondere Lebensmitteln) und gegenüber Armutslagen
  • Die weitreichende Partizipation aller Stakeholdergruppen / Interessensgruppen in die Arbeit und Weiterentwicklung der Tafel.

Prozessdesign und Ablauf

Die Wiener Tafel wurde 1999 von Martin Haiderer gemeinsam mit Studierenden der Sozialakademie nach deutschem Vorbild gegründet. Die sinnvolle Arbeit des gemeinnützigen und spendenfinanzierten Vereins führte zu großem Erfolg (zahlreiche Preise) und einer stetigen Ausweitung der Aktivitäten. Heute engagieren sich rund 120 Freiwillige bei der Wiener Tafel, 180 Unternehmen und 90 SponsorInnen sind Kooperationspartner für die Belieferung von über 75 sozialen Einrichtungen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Die Vereinsstruktur ermöglicht breite Partizipation und Mitgestaltungsmöglichkeit für jede und jeden: Bei Großgruppen-Veranstaltungen (Visions-Workshops, Round Table, World Café, usw.) werden relevante Themen und strategische Entscheidungen auf breiter Basis erarbeitet. Beim monatlichen „Open House“ können Interessierte Ideen und Anregungen einbringen, aber auch selbst Projekte initiieren und umsetzen. Weiters gibt es regelmäßig Vorträge und Diskussionsrunden, Vernetzungs- und Austauschtreffen und bewusstseinsbildende Veranstaltungen, wie Info-Stände, Straßenfeste oder (Schul-)Vorträge.



Ansprechpartner

Büro für Zukunftsfragen

Mag. DSA MSc Martin Haiderer

Arsenal 9A/G3
1030 Wien
+43 (0) 1 236 56 87