
SDGs – Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs) sind Konsequenz der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung”, die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde.
Die 17 SDG-Ziele sind:
- Bekämpfung von Armut
- Ernährung sichern
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergleichstellung
- Sauberes Wasser und Sanitärversorgung
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Ungleichheiten verringern
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster
- Maßnahmen zum Klimaschutz
- Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und Meere
- Schutz der Landökosysteme
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Globale Partnerschaft zur Erreichung der Ziele
Alle Mitglieder der Vereinten Nationen verpflichten sich, die SDGs bis 2030 umzusetzen. Dafür wurde zur Konkretisierung der Ziele ein Katalog mit rund 170 Zielvorgaben festgelegt, der inhaltliche Vorgaben genauso wie konkrete Umsetzungsmaßnahmen enthält. Das 17. SDG enthält nur solche Umsetzungsmaßnahmen. Das Besondere dieser Nachhaltigkeitsagenda ist:
- ihre universelle Gültigkeit: Die SDGs gelten für Entwicklungsländer genauso wie für hochentwickelte Länder.
- ihre Ganzheitlichkeit: Alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Soziales, Ökologie) sind berücksichtigt.
- ihre Umsetzungsorientierung: Die Umsetzung erfolgt sowohl national als auch regional und global.
Umsetzung in Österreich
In Österreich erfolgt die Umsetzung der SDGs durch alle Bundesministerien in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Dabei geht Österreich im Sinne des Mainstreaming vor, d. h. die SDGs werden in alle Strategien und Aktivitäten einheitlich integriert und – gegebenenfalls – durch Aktionspläne und Maßnahmen umgesetzt.
Ein österreichisches Projekt zur Umsetzung der SDGs ist das Projekt „UniNEtZ – Optionenpapier zur Gestaltung und Umsetzung der SDGs in Österreich“. In diesem geht es um die Rolle der SDGs, auch in Zusammenhang mit Universitäten/Hochschulen, denn gerade diese spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung für künftige Entscheidungsträger:innen. Das Projekt wurde von der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich initiiert. Um die Verwirklichung der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Österreich zu überwachen, hat sich in Österreich auch die Zivilgesellschaftliche Plattform SDG Watch Austria gebildet. Auf der Webseite der SDG Watch Austria ist auch ein Kalender, in welchem alle Veranstaltungen im Zusammenhang mit den SDGs abgebildet sind, integriert.
Beitrag von Aarhus zur Nachhaltigkeitsagenda
Ab 2016 entstand innerhalb der UNECE und in interessierten Umweltfachkreisen die Diskussion, inwiefern die drei tragenden Säulen der Aarhus Konvention (Zugang zu Information, Beteiligung in Entscheidungsprozessen und Gerichtszugang in Umweltangelegenheiten) zur Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen und insbesondere zu den SDGs beitragen.
In der Abschlussdeklaration des sechsten Aarhus-Vertragsstaatentreffen in Budva (2017) wurde festgehalten, dass die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes nicht durch einen Akteur allein geschultert werden können. Deshalb – so das Fazit der Budva-Deklaration – braucht es die effektive Einbeziehung der Zivilgesellschaft, welche die Umsetzungskapazitäten der Regierungen ergänzen, sie zur Rechenschaft ziehen und somit Transparenz und nachhaltiges Entscheiden fördern kann. Damit die Zivilgesellschaft all dies leisten kann, sind der Zugang zu Informationen und Dialog mit Stakeholdern Voraussetzungen. Abgesehen von dieser allgemeinen Relevanz von Aarhus für die Nachhaltigkeitsagenda quasi als „Querschnittsprinzipien“ sieht die Deklaration insbesondere eine Verbindung von Aarhus zum SDG Nr. 16, das auf die Errichtung friedlicher und gerechter Gesellschaften abzielt.