Methode

Open Space Konferenz

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
Größere Gruppen (ab ca. 30 Personen)

Für alle Gruppengrößen, aber vor allem für große Gruppen geeignet
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
1 Tag bis max. 1 Woche

In der Regel 2-3 Tage
STUFE DER BETEILIGUNG
Konsultation
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Diskussion starten, Gemeinsam planen und entwickeln, Problem / Feld analysieren, Meinungen / Reaktionen einholen, Längerfristig zusammenarbeiten, Aktivieren, Vernetzen
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Nein

Allgemein

Bei einer Open Space Konferenz (open space = engl. für offener Raum) gibt es ein Leitthema, aber keine festgelegten Referent:innen oder vorbereiteten Arbeitsgruppen. Die Teilnehmer:innen bestimmen selbst, wer wie lange zu welchen Themen arbeiten will.

Diese Methode ermöglicht, mit einer großen Zahl an Beteiligten – auch aus ganz unterschiedlichen Personengruppen – komplexe Fragestellungen zu bearbeiten. Sie ist auch geeignet als Initialzündung für Vorhaben, die mit einer Ideensammlung auf breiter Basis beginnen sollen.

Die Arbeit bei einer Open Space Konferenz beruht auf einem Gesetz und vier Prinzipien:

Das Gesetz der zwei Füße“ besagt, dass jede:r nur so lange in einer Arbeitsgruppe bleiben soll, solange er:sie dort einen Beitrag leisten und:oder etwas lernen kann. Es ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht, die Arbeitsgruppe zu wechseln.

Die vier Prinzipien lauten:
1. Wer immer kommt, ist gerade die richtige Person.
2. Was auch geschehen mag – es ist das einzige, was geschehen kann.
3. Wann immer es beginnt, es ist die richtige Zeit.
4. Vorbei ist vorbei.

Ablauf

1.

Das Leitthema, der Ablauf und die Prinzipien des Open Space werden erläutert. Das Leitthema sollte alle bewegen, motivieren und begeistern.

2.

Alle Teilnehmer:innen, die dies möchten, können eine Arbeitsgruppe zu einem Thema einberufen, das sie besonders interessiert.

3.

Für alle Themen werden Arbeitsorte und –zeiten fixiert, dies sollte für alle gut sichtbar an einem zentralen Ort notiert sein. Die Bearbeitung der Themen erfolgt selbstorganisiert in sich immer wieder neu formierenden Kleingruppen.

4.

In der letzten Phase der Konferenz werden die als am wichtigsten empfundenen Fragestellungen herausgearbeitet, dafür notwendige nächste Schritte besprochen und „Themenpatenschaften“ vergeben. So wird gewährleistet, dass auch nach der Konferenz die generierten Ideen weitergetragen werden.

5.

Am Ende der Konferenz erhalten alle Teilnehmer:innen einen Band mit den Gruppenprotokollen, in dem sie die Ergebnisse aller Gruppen nachlesen können.

Organisatorisches

Den Organisator:innen obliegt bei einer Open Space Konferenz nur die Aufgabe, für den logistischen Rahmen und den „freien Raum“ zur Entfaltung des kreativen Potenzials zu sorgen, sie nehmen keine Eingriffe in den Inhalt der Konferenz vor.

Zu beachten

  • Eine Open Space Konferenz hat zwar einen thematischen Rahmen und einen festgelegten strukturierten Ablauf, doch die Ergebnisse sind nicht vorherbestimmbar. Darauf müssen sich sowohl Organisator:innen, Auftraggeber:innen als auch Teilnehmer:innen bewusst einlassen.
  • Der „offene Raum“, den eine Open Space Konferenz verspricht, sollte tatsächlich auch möglich sein.

Nicht geeignet für

Eine Open Space Konferenz eignet sich nicht, wenn:

  • es sich um eine „Schein-Beteiligung„ handelt da die Ergebnisse schon feststehen oder kaum Gestaltungsspielräume vorhanden sind
  • Ein offener eskalierter Konflikt vorliegt bei dem sich Interessensgruppen unversöhnlich gegenüber stehen
  • wenn die Rahmenbedingungen nicht klar kommuniziert sind, sodass die Teilnehmer:innen z.B. erst nach der Konferenz erfahren, dass bestimmte Dinge nicht möglich sind.

Weiterführende Informationen

Praxisbeispiele

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