Praxisbeispiel

Neugestaltung Domviertel St Pölten

Neugestaltung Domviertel St Pölten
(c) Magistrat der Stadt St. Pölten
domviertel st. pölten
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LAND / BUNDESLAND
St. Pölten
DAUER
seit 2015

ANWENDUNGSFELDER

Anlass und Hintergrund

Thema ist die Neugestaltung des Platzes und die damit verbundene Information und Lieferung von Grundlagen für den architektonischen Planungsprozess und für die Gestaltung des innerstädtischen Umfeldes. Dazu werden die Hauptbetroffenen zum Thema befragt und die Möglichkeiten, Vorschläge und verschiedene Meinungen diskutiert. Der Partizipationsprozess zur Entwicklung des Dom- und Marktviertels ist eine Konkretisierung des Masterplans Innenstadt zu diesem Thema. Der Masterplan Innenstadt wurde auf Basis der Vision für die Entwicklung St. Pöltens verfasst. Initiiert wurde dieser von der Stadt St. Pölten gemeinsam mit der Plattform St. Pölten 2020 auf Anregung durch den Baudirektor der Stadt St. Pölten.
Beteiligte Gruppen:

  • Immobilienwirtschaft,
  • Marktbetreiber,
  • zuständige Behörden,
  • Kulturwirtschaftseinrichtungen und
  • Betroffene zum Thema Kulturachse, Masterplan und Handel- und Gastronomie.

Ziel(e)

  • verantwortliche Einbeziehung der hauptsächlich Betroffenen
  • Auflösung potentieller Konflikte
  • das inhaltliche und zeitliche Optimum in der Zusammenführung der Interessenslagen herausfinden
  • optimierte und gemeinsame Gestaltung von Platz und Umfeld
  • nachhaltige Ausrichtung der Platznutzung
  • Domplatz soll zum „Wohnzimmer der St. PöltnerInnen“ werden
  • Unterordnung unter die Vision für die gesamte Stadt
  • Einpassung in den Masterplan Innenstadt

Prozessdesign und Ablauf

Seitens der „Plattform St. Pölten 2020“ wurde gemeinsam mit MitarbeiterInnen der Marketing St. Pölten GmbH und zuständigen FachbeamtInnen ein konkretes Prozesskonzept erstellt. Um alle betroffenen Bereiche einzubeziehen, wurde die Konzeptentwicklung in vier Themenkreise gegliedert, deren wesentliche Protagonisten zu Klausurgesprächen eingeladen wurden. Die Intention war bzw. ist es, Nachbarn & Anrainer, Marktbetreiber, Einzelhändler & Gastronomen in den Prozess der Entscheidungsfindung auf sachlicher und fachlich fundierter Ebene aktiv einzubeziehen. Vier Klausuren, aufgeteilt nach Interessensgruppen, fanden im Jahr 2015 mittels „Rundem Tisch“ statt:

  • Klausur Immobilienwirtschaft
  • Klausur & Studie (Weiter)Entwicklung der Märkte, insbesondere des „Marktes am Dom“ mit Fact-Finding-Mission zu den besten Märkten in Oberösterreich und Salzburg
  • Klausur & Entwicklung Kulturachse
  • Klausur Handel & Gastronomie

Die Zusammenstellung der Gruppen erfolgte nach dem Grad der Betroffenheit. Je nach Zielgruppe wurden betroffene Einzelpersonen (Immobilieneigner, Anrainer, Händler, Gastronomen, Konsumenten, Marktbeschicker, u.v.m.) oder geschäftsführende Vertreter von Unternehmen und Organisationen (Diözese, Marktamt, Kulturwirtschaftseinrichtungen, Dienstleistungsbetriebe im Umfeld, u.v.m.) eingeladen. Ebenfalls waren ExpertInnen und FachbeamtInnen anwesend. Die Gruppengrößen variierten zwischen ca. 15 Personen (Fact-Finding-Mission) und ca. 60 Personen (Kulturachse). Die Betroffenen wurden zur jeweiligen Themenstellung konkret eingeladen und wurden über den Masterplan Innenstadt, über unabänderbare Fixpunkte (z.B. rechtliche und technische Rahmenbedingungen wie beispielsweise das Bodendenkmal) sowie über die Weiterführung des Partizipationsprozesses informiert. Jeder Beteiligte war im offenen Prozess aufgefordert, sich individuell einzubringen.

Die Methode Planning for Real wurde durch direkte Beteiligung der planungszuständigen Fachbeamt/innen am Prozess umgesetzt. Es ist geplant, künftig noch weitere Gespräche in der konkreten architektonischen Planung durchzuführen.

Ergebnisse des Beteiligungsprozesses

Im Beteiligungsprozess konnte ein Bewusstsein der Beteiligten für die Gesamtzusammenhänge gelegt und geschärft werden. Es konnten viele detaillierte Informationen für den weiteren Planungsprozess gewonnen werden. Manche unterschiedliche Auffassungen sind jedoch noch weiter vorhanden (z.B. betreffend Parkraumbewirtschaftung).

Die Ergebnisse aus den jeweiligen Diskussionsrunden wurden von den betreuenden Mitarbeiter/innen gesammelt und sind dem Bürgermeister, den Fachbeamt/innen und der Plattform St. Pölten 2020 bekannt. Der Bürgermeister und die Fachbeamt/innen kommunizieren mit Fachausschüssen und dem Gemeinderat. Die Ergebnisse fließen im Detail in die weitere Planung ein. Der laufende Planungsprozess wird kooperativ und partizipativ unter Einbeziehung der Erkenntnisse fortgeführt.


Ansprechpartner

Unternehmer, Obmann Plattform St. Pölten 2020

Dr. Josef Wildburger

Schulgasse 4, 3100 St. Pölten, Niederösterreich
www.stp2020.at