Aufgrund des Gedenkjahres 2025 zur Befreiung vom Nationalsozialismus beauftragte der Vorarlberger Landtag die Landesregierung, einen Bürger:innenrat zum Thema Demokratie abzuhalten. Die Bevölkerung ist eingeladen, ihre Ideen und Antworten zum Thema einzubringen.
Hintergrundinformationen
Die Vorarlberger Landesregierung wurde vom Landtag beauftragt, im Rahmen des Gedenkjahres 2025 zur Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 einen Bürger:innenrat zum Thema „Demokratie-Werkstatt“ abzuhalten. Ziel ist es, die Bevölkerung aktiv einzubinden und konkrete Impulse für die Weiterentwicklung des demokratischen Miteinanders zu sammeln. Am 26. und 27. September 2025 werden 12-15 zufällig geloste Bürgerinnen und Bürger gemeinsam getragene Positionen zu folgender Fragestellung erarbeiten:
Was braucht unsere Demokratie, damit möglichst viele Menschen mitgestalten, neue Wege der Beteiligung entstehen und wir sie gemeinsam stark und widerstandsfähig machen – heute und für die Zukunft?
Bis zum 23. September kann auf hier auf die Frage „Was braucht unsere Demokratie, damit möglichst viele Menschen mitgestalten, neue Wege der Beteiligung entstehen und wir sie gemeinsam stark und widerstandsfähig machen – heute und für die Zukunft?“ geantwortet werden.
Alle Antworten werden zusammen mit den Ergebnissen aus dem Bürger:innenrat zu zentralen Erkenntnissen zusammengefasst und im Rahmen eines Bürger:innencafés, am 7. Oktober, öffentlich präsentiert und diskutiert.
Eine verbindliche schriftliche Rückmeldung der Vorarlberger Landesregierung erfolgt, nachdem die Ergebnisse auf konkrete Umsetzungen geprüft und weiterführende Maßnahmen gesetzt wurden.
Demokratie…was ist das eigentlich?
Demokratie (griech.) bedeutet Volksherrschaft. Sie ist gekennzeichnet durch Gewaltenteilung, Gleichheit vor dem Gesetz, Achtung der Menschenrechte sowie direkte und indirekte Teilnahme an staatlichen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Diese Prinzipien sind durch die österreichische Verfassungsordnung und internationale Menschenrechtsverpflichtungen abgesichert (vgl. Parlament.at, B‑VG; österreichische Rechtsstaatlichkeit)
Sie wollen noch mehr darüber lernen? Dann schauen Sie hier ins Video.
Demokratie heute – ein Überblick zur Lage
🔍 Wie steht es um unsere Demokratie? Studien wie der Österreichische Demokratie-Monitor 2023, für den 2.081 Personen ab 16 Jahren befragt wurden, zeichnen ein zwiespältiges Bild: Das Vertrauen in politische Institutionen ist gesunken – nur 39 % vertrauen dem Parlament, 32 % der Bundesregierung. 36 % finden keine Partei, die ihre Anliegen vertritt – 2018 waren es erst 13 %.
Gleichzeitig sagen viele: Demokratie ist und bleibt die beste Staatsform. Das zeigt: Auch wenn viele Menschen unzufrieden mit dem politischen Alltag sind, stehen sie grundsätzlich hinter demokratischen Werten – und wünschen sich mehr Möglichkeiten zur Mitsprache und Beteiligung (vgl. S.14).
So sehen Jugendliche die Demokratie heute:
In einer ergänzenden Jugendstudie im Rahmen des Demokratie-Monitors 2024 wurden 303 junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren befragt. Zwar sehen 90 % die Demokratie als beste Staatsform, aber nur 44 % halten das politische System für funktionierend – 2018 waren es noch 69 %.Wie ist das in Vorarlberg?
In Vorarlberg bestätigt die Dornbirner Jugendstudie 2024, für die rund 800 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren befragt wurden, diese Tendenz: Die Bereitschaft zur Teilnahme an politischen Wahlen liegt teils deutlich unter 50 % – etwa bei nur 39,9 % für Landtagswahlen. Auch das Interesse an Politik ist gering – nur 27,9 % der Jugendlichen zeigen ein hohes Interesse, 44,7 % eher wenig oder gar keines.