Methode

Dragon Dreaming

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
Größere Gruppen (ab ca. 30 Personen)

Für Gruppen von 4 bis 100 Personen geeignet
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
1 Tag bis max. 1 Woche

Je nach Gruppengröße 2 bis 4 Tage
STUFE DER BETEILIGUNG
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Gemeinsam planen und entwickeln, Längerfristig zusammenarbeiten
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Nein

Allgemein

Dragon Dreaming wurde vom Australier John Croft entwickelt und ist eine bewährte Methode, um Träume/Visionen oder konkrete Projektziele zu verwirklichen und gleichzeitig den Gruppengeist zu stärken.

Dragon Dreaming nutzt Wissen aus der Systemtheorie, der Organisationsentwicklung und den Weisheiten der australischen Aborigines. Mithilfe von Dragon Dreaming ist es möglich, in wenigen Stunden alle Teilnehmer:innen kreativ zu beteiligen und Projektvisionen, Strategien, einen Projektplan und ein Grob-Budget zu entwerfen. Dieser Ansatz stärkt die Teamarbeit und die Selbstverpflichtung aller Beteiligten.

Ablauf

1.

Einstieg

  • Aufwärmphase, einander Kennenlernen
  • Kurzvorstellung des Ablaufs
  • Kurze Einführung in Dragon Dreaming
  • Traumkreis zum Seminar – In einem entspannten Rahmen wird eine so genannte „generative question“ gestellt, die in etwa so lauten kann: “Stelle dir vor, das Seminar ist zu Ende und du hast das Gefühl, es war das Beste, was du tun konntest. …  Was ist nun? Wie ist dein Gefühl? Was wurde realisiert? Was siehst du? …“
  • Die Träume werden notiert und als „Anker“ für ein „optimales Seminar“ angeboten.
2.

Visionsfindung

  • Traumkreis zum Projekt – Es wird wieder eine „generative question“ gestellt, die in etwa so lauten kann: “Stelle dir vor, das Projekt ist abgeschlossen und es hat sich alles optimal eingespielt…. Alles läuft perfekt… Bei all deinem Engagement in den letzten [Monaten/Jahren] hast du das Gefühl, es war das Beste, was du tun konntest. Was ist dann? Wie ist dein Gefühl? Was wurde realisiert? Was siehst du? …“
  • Alle Teilnehmer:innen nennen reihum ihre Träume als Antwort auf die Frage. Die Träume müssen zu diesem Zeitpunkt nicht realistisch sein und werden notiert.
  • Visionsformulierung – Alle „Träume“ werden in einem „Destillationsprozess“ von den Teilnehmer:innen zu einer Vision formuliert.
3.

Zielfindung

  • Im nächsten Schritt notieren die Teilnehmer:innen, was ihrer Meinung nach unbedingt getan werden muss, um alle Träume wahr werden zu lassen. Auf dieser Grundlage werden Ziele definiert, die praktisch erreichbar und beobachtbar, zeitlich und inhaltlich abgegrenzt und handlungsorientiert sind.
4.

Planen

  • Nun wird mit Kärtchen ein Spielplan (eine Art Projekt-Ablaufplan) erstellt, Zwischenziele und dafür benötigte Aufgaben werden definiert.
5.

Handeln

  • Es wird abgefragt, wer für welches Zwischenziel bzw. für welche Aufgabe welche Rolle zu übernehmen bereit ist. Diese Rollenabfrage ist als Abfrage der Bereitschaft und nicht bereits als Entscheidung zu verstehen.
6.

„Fast Budget“

  • In einer intuitiven Schätzung wird festgehalten, wie viele Stunden und wie viele finanzielle Ressourcen für die Umsetzung des Projekts nötig sind und wann die ersten Zwischenziele erreicht werden können.
7.

Feiern

  • Die Phase des Feierns ist genauso wichtig wie die vorhergehenden Phasen.
  • Feiern beinhaltet auch Feedback, Evaluation der Fortschritte und Fehlschläge sowie Anerkennung und Wertschätzung des Erreichten.

Die „Dragon-Dreaming Werkzeugkiste“ bietet eine Fülle an Übungen, Methoden und Techniken, die bei Bedarf eingesetzt werden können, ggf. über die oben genannten Eckpunkte hinausgehen und sich an den Bedürfnissen der Gruppe orientieren.

Organisatorisches

Es braucht einen ausreichend großen Raum für die Arbeit mit der Gruppe sowie Flipchart, Stifte, Klebepunkte für Bewertung und ggf. Moderationskarten.

Zu beachten

Zentral bei Dragon Dreaming ist das Herstellen einer Win-Win-Situation, also der Verzicht auf Konkurrenz innerhalb der Ziele und Projektschritte, die alle Beteiligten miteinbeziehen. Darüber hinaus benötigt es die Bereitschaft, sich auf neue Sichtweisen einzulassen.

Abwandlungen

Diese Methode ist nicht nur geeignet für Gruppen, die ein gemeinsames Anliegen bzw. Aufgabe haben oder finden wollen, sondern kann auch als offene Einladung für Personen einer Gemeinde oder Region genutzt werden, um eine gemeinsame und konsensbasierte Zielrichtung zu definieren.


Weiterführende Informationen