Neues von www.partizipation.at ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
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Christian Holzer Leiter der Sektion "Umwelt und Kreislaufwirtschaft", Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
"Es braucht im Bereich Partizipation gute Vorbilder, die zur Nachahmung anregen können."
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Liebe Leser:innen!
Das österreichische Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt seit vielen Jahren den ÖGUT-Umweltpreis "Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement". Gesellschaft und Wirtschaft verändern sich gegenwärtig in hohem Tempo. Mit Beteiligung lässt sich vieles erreichen: Z. B. breit mitgetragene Lösungen und Menschen, die sich aktiv und gestaltend erleben statt ohnmächtig. Das BMK unterstützt diesen Preis, weil es wichtig ist, zu wissen, was qualitativ gute Beteiligung ausmacht und weil gute Vorbilder zur Nachahmung anregen können. Der heurige Preisträger in der Kategorie "Zivilgesellschaftliches Engagement (bottom-up-Beteiligung)" ist die Initiative "Wir machen Wien" des Vereins Fairkehrswende Wien. In der Kategorie "Partizipation (top-down-Beteiligung)" wurde die Baupiloten Innsbruck OG für die Durchführung des Beteiligungsprozesses in der Mittelschule Mieming in Tirol ausgezeichnet. Im Namen des Klimaschutzministeriums gratuliere ich den Gewinner:innen sehr herzlich! Das Redaktionsteam von partizipation.at hat ausführliche Projektbeschreibungen aller für den ÖGUT-Umweltpreis nominierten Projekte im Partizipationsbereich eingeholt, die wir Ihnen in diesem Newsletter vorstellen. Wir hoffen, Sie dabei in Ihren eigenen Vorhaben zu inspirieren und zu bestärken! Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Christian Holzer
PS: Am Ende des Newsletter finden Sie wie immer Aktuelles aus der Partizipationswelt.
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bottom up - ausgezeichnetes Engagement "von unten"
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Der ÖGUT-Umweltpreis hat Tradition und ist Österreichs ältestes Auszeichnungsformat, bei dem Partizipation im Mittelpunkt steht. Seit mittlerweile 37 Jahren werden dabei Menschen und Organisationen ausgezeichnet, die mit Herzblut ihren Beitrag zu einem nachhaltigen, klimafreundlichen Leben und Wirtschaften leisten. Einige Auszeichnungskategorien haben sich im Lauf der Zeit gewandelt, die Kategorie "Partizipation und Zivilgesellschaftliches Engagement" tat das nicht. Denn die Überlegung dahinter blieb immer gleich aktuell: Nachhaltige Entwicklung kann nicht verordnet, sie muss verhandelt werden und ist eng verknüpft mit Beteiligung der Öffentlichkeit. Das Österreichische Klimaschutzministerium unterstützt diese Kategorie des ÖGUT-Umweltpreises mit € 5000, welche auf ausgezeichnete "top-down"- und "bottom up"-Projekte aufgeteilt werden. Bei Letzteren steht die Würdigung von zivilgesellschaftlichem Engagement im Mittelpunkt. Warum heuer die Initiative "Wir machen Wien" ausgezeichnet wurde, begründete die Jury unter anderem mit dem starken Vernetzungscharakter der Plattform. Hinter der Initiative steht der Verein Fairkehrswende Wien, der schon im Jahr 2020 mit der Petition "Platz für Wien" viele Menschen mobilisierte. Mit "Wir machen Wien" will der Verein Bürger:innen-Initiativen in der ganzen Stadt unterstützen - z. B. durch Vernetzung mit erfahrenen Akteur:innen, durch Sichtbarmachung auf einer Online-Karte, Produktion von Tutorials und vielem mehr. Die solcherart in Kooperation gebrachten Bürger:innen-Initiativen entwickeln gemeinsam Stellungnahmen an die Stadtregierung und stärken sich gegenseitig in ihrem Einsatz für eine nachhaltige und klimagerechte Mobilitäts- und Umweltpolitik. Ebenfalls für den Preis nominiert waren der "Nachbarschaftsrat Sonnwendviertel" und das "KLEINSTADTBIOTOP Vöcklabruck", das die Herzen des Publikums vor Ort eroberte und den erstmals vergebenen Publikumspreis mit nach Hause nehmen konnte. Mit dem KLEINSTADTBIOTOP ist einer Gruppe von Bürger:innen, Unternehmer:innen, regionalen Produzent:innen und anderen, die sich zunächst durch einen Lokale-Agenda-21-Prozess organisiert hatten, tatsächlich etwas Bemerkenswertes gelungen. Sie haben gemeinsam am Stadtplatz in Vöcklabruck ein altes Gebäude revitalisiert und aus einem großen Leerstand ein lebendiges Zentrum gemacht. Rund 1.300 m2 Gewerbefläche werden aktuell mit zehn Geschäften, zwei Restaurants, Kinder- und Veranstaltungsräumen, Begegnungsflächen und drei sozialen Einrichtungen vollständig ausgefüllt. Fast 80 Menschen arbeiten im KLEINSTADTBIOTOP zusammen, darunter auch einige mit intellektuellen und körperlichen Beeinträchtigungen. Um die Organisation und Belebung eines Miteinanders geht es auch dem "Nachbarschaftsrat Sonnwendviertel". Anlass für dieses zivilgesellschaftliche Engagement war die Frage, wie in einem neu errichteten Wiener Stadtviertel die Menschen am besten in die Entwicklung des Quartiers miteinbezogen werden können. Einige besonders engagierte Bewohner:innen gründeten einen "Verein zur Förderung von sozialer Nachhaltigkeit und Partizipation" und begannen den "soziokratischen Nachbarschaftsrat" zu organisieren. Ergebnisse dieses kontinuierlichen Beteiligungsprozesses sind u.a. neue Baumpflanzungen im Quartier, die Bearbeitung von Nutzungskonflikten, Feste oder auch Pläne und Empfehlungen zu Mobilitätsthemen. Alle Initiativen haben uns genauere Beschreibungen ihrer Arbeit geschickt, die sich jetzt als Praxisbeispiele auf partizipation.at finden. Nachlesen lohnt sich!
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top down - ausgezeichnete Partizipation im Auftrag von ...
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Was beim ÖGUT-Umweltpreis knapp als "Partizipation top down" bezeichnet wird, meint Beteiligungsprozesse, die "von oben" - also von Politik, Verwaltung oder großen Institutionen - veranlasst werden. So geschehen ist das in Mieming in Tirol. Die Gemeinde sah sich mit einer in die Jahre gekommenen Mittelschule konfrontiert, in der Lehrer:innen über zu wenige Klassenräume klagten, Eltern über fehlende Ganztagesbetreuung und Kinder sich eine entspanntere Atmosphäre wünschten. Der Beteiligungsprozess, den die Gemeinde mit der "Baupiloten Innsbruck OG" in Folge durchführen ließ, wurde mit dem Umweltpreis in der Kategorie "Partizipation - top down" ausgezeichnet. Der Jury gefiel die breite Einbindung unterschiedlicher Interessensgruppen - vom Hauswart bis zu Vertreter:innen der Gemeinde, von den Schüler:innen über die Bildungsdirektion bis hin zu Schulangestellten, Eltern und Lehrer:innen. Auch das ausgefeilte Prozessdesign überzeugte die Jury. Neben Meilensteinen wie einer Visionenwerkstatt wurde eine Fülle an Methoden und Formaten angewendet, um komplexe Zusammenhänge zwischen Pädagogik, Raumkonzept, Schule und ihrer Umgebung verständlich zu machen und trotz dieser Komplexität zu einer Entscheidungsfindung zu kommen. Kein einfaches Unterfangen! Am Ende war ein Plan für ein neues Raumprogramm gefunden, der zur Grundlage der Wettbewerbsausschreibung für die Sanierung und Neugestaltung der Mittelschule wurde. Ebenfalls für den Umweltpreis nominiert waren das "Wolfurter Bürger:innen-Budget" und die "Öffi-Denkwerkstatt" der Wiener Linien. Anlass für das Projekt in Wolfurt war das neu erarbeitete Leitbild der Gemeinde, dem auch mit Hilfe der Bürger:innen in die praktische Umsetzung geholfen werden sollte. Sie wurden eingeladen, ihre dem Gemeinwohl dienenden Ideen für ein lebenswertes Wolfurt einzureichen. In einem hybriden Abstimmungsverfahren kürte die Bevölkerung das Siegerprojekt. Das Besondere dabei: Nicht die Stadt setzt das Projekt um, sondern die Bürger:innen selbst. Die Öffi-Denkwerkstatt der Wiener Linien, dem städtischen Verkehrsbetrieb der Bundeshauptstadt Wien, wurde von der Jury deshalb für den Umweltpreis nominiert, weil ihr der Inklusionscharakter und die vielfältigen Formate besonders positiv erschienen. Kund:innen der Wiener Linien können sich für die Denkwerkstatt registrieren und werden dann zielgenau zu Workshops und Online-Umfragen eingeladen, die für sie von besonderer Relevanz sind. Die Ergebnisse dieser Beteiligungsprozesse fließen sehr konkret z. B. in die Gestaltung von Baustelleninformationen an Haltestellen ein oder in die Entwicklung von Zonen für Autonomes Fahren. Vertiefen Sie sich in die ausführlichen Projektbeschreibungen auf partizipation.at, sie sind so lehrreich wie inspirierend!
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Aktuelles aus der Partizipationswelt
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Im November ging der KlimaDialog in sein Finale. Im Auftrag des Österreichischen Klimaschutzministeriums fanden seit dem Frühjahr 2023 insgesamt acht Dialogveranstaltungen in ganz Österreich statt. Unter dem Motto "Hier treffen wir zusammen" vernetzte die Veranstaltungsreihe Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Bevölkerung miteinander. In jeweils partizipativ gestalteten Settings wurden bestehende Netzwerke erweitert und neue, sehr diverse Zielgruppen erschlossen. "Klimaschutz ist ein Marathon", lautete das Motto des ersten KlimaDialogs. Für viele, die an den Veranstaltungen teilgenommen haben, waren die KlimaDialoge ein wertvoller, nährender Proviant auf diesem langen, gemeinsamen Weg.
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Das Redaktionsteam von partizipation.at freut sich, regelmäßig in der Österreichischen Gemeinde-Zeitung (ÖGZ) - dem Magazin des Österreichischen Städtebunds - über nationale und internationale Beteiligungsprojekte und -themen berichten zu dürfen. Wir passen unsere Artikel dabei immer dem jeweiligen inhaltlichen Fokus der Ausgabe an. Hier zum Nachlesen unsere Artikel über die gemeinschaftliche Pflege von Grünflächen im Wohnumfeld, über den Zukunftshaushalt in der brandenburgischen Stadt Werder, über einen Vorarlberger Bürger:innenrat zur Weiterentwicklung von Schulen und das EU-Projekt "Localised", bei dem an Werkzeugen zur Einbindung vulnerabler Gruppen in Klimapolitiken und -maßnahmen gearbeitet wird.
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Wie kann die aktive Mitgestaltung der Bürger:innen in einer Gemeinde gefördert werden? Ein kostenloses klimaaktiv-Webinar gibt am 11. Dezember Einblick. Ulrike Feichtinger (Stadtgemeinde Gmunden) und Lukas Weiss (Stadt Innsbruck) stellen ihre Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen in der Praxis vor. Wolfgang Pfefferkorn gibt eine Einführung zum Ablauf von Beteiligungsprozessen. Zur Anmeldung geht es hier.
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Und zuletzt noch zwei Hinweise auf interessante laufende Beteiligungsprojekte in der Steiermark: Bei "UNERHÖRT!" stehen die Erlebnisschätze älterer Frauen im Mittelpunkt. Auf Streifzügen in der Gemeinde Landl, sowie in den Städten Liezen und Schladming wird Biografiearbeit im öffentlichen Raum betrieben. Bei "Gemma's an" erarbeitet St. Georgen am Kreischberg gemeinsam mit den Bürger:innen einen Masterplan für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!
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Dieser Newsletter erscheint jeweils zweimonatlich. Lassen Sie uns wissen, an welchen Beteiligungsprojekten Sie selbst arbeiten oder welche gelungenen Praxisbeispiele Sie kennen. Wir nehmen interessante Beispiele und Hinweise gerne in die Website auf!
Kontakt: kontakt@partizipation.at
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PS: Wir freuen uns auch über Weiterleitung dieses Newsletters an Partizipations-interessierte Menschen in Ihrem Umfeld :)
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