Neues von www.partizipation.at ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
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Peter Iwaniewicz - BMK, Abteilung V/9 - Nachhaltige Entwicklung und Bewusstseinsbildung "Nutzen wir die Weisheit der Vielen und finden gemeinsam die besseren Lösungen!"
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Es ist eine alte Frage: Wie kommt das Neue am besten in die Welt? Manchmal ganz leise, dann wieder mit Getöse, meistens nicht ohne Schmerzen, selten ohne Mühe, nie ohne Lust und fast immer als Gemeinschaftswerk. Erfahrene Moderator:innen von Beteiligungsprozessen kennen eine Vielzahl an Methoden, die Menschen dabei unterstützen, Neues zu entwickeln und zu planen. In diesem Newsletter laden wir Sie herzlich dazu ein, eine davon zu entdecken: Die Community of Practice (CoP), auch Gemeinschaft von Lernenden genannt. Worum geht es da? Wie wird diese Methode im Kontext von Partizipation und nachhaltiger Entwicklung verstanden und eingesetzt? Und warum eignet sie sich gerade in einer Zeit großer Veränderung - Stichwort z. B. Energie- und Wärmewende - so gut, um gemeinsam Lösungen für Probleme und Herausforderungen zu finden? Antworten auf diese Fragen gibt sehr anschaulich ein CoP-Praxisbeispiel, in dem Pionier:innen aus Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und Wien mit- und voneinander gelernt haben, wie man Erneuerbare Energiegemeinschaften am besten aufsetzt. Auch über diese "CoP EEG" erfahren Sie weiter unten mehr. Am Ende des Newsletter informieren wir Sie wie immer über Aktuelles aus der Partizipationswelt. Besonders ans Herz legen wir Ihnen diesmal einen Veranstaltungshinweis: Am 13. April lädt klimaaktiv zum Webinar "Bürger:innen beteiligen und Klimaziele erreichen - so geht das!". Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen Peter Iwaniewicz
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Community of Practice - Gemeinschaft von Lernenden
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Der Begriff "Community of Practice" (CoP) stammt ursprünglich aus der Sozialforschung, wo in den 90er Jahren erkundet wurde, wie essenziell die Teilnahme an einer Gemeinschaft für Lernen und Wissenserwerb ist. Es stellte sich heraus, dass wirkungsvolles Lernen tatsächlich nicht allein kognitiv funktioniert, sondern es dafür eine sichere Struktur sozialer Beziehungen braucht. Diese Erkenntnisse wurden zunächst vor allem im Unternehmens- und Organisationsbereich fruchtbar gemacht, wo CoPs als Methode für Wissensmanagement und -transfer genutzt werden. Für den Kontext von Partizipation und nachhaltiger Entwicklung wurde die Methode adaptiert und spezifiziert. Ausgangspunkt für die Bildung einer Community of Practice ist eine (neue) Herausforderung/ ein Problem, vor dem mehrere Menschen gleichzeitig stehen. Z. B.: Wie, mit welcher Organisationsform können wir in unserer Region Erneuerbare Energiegemeinschaften begründen? Oder: Wie gehen wir in unserem Stadtteil die Sanierung unserer Wohnhäuser an, die alle großteils über denkmalgeschützte Fassaden verfügen? Die Betroffenen schließen sich sodann für eine begrenzte Zeit zu einer Gemeinschaft von Lernenden zusammen, die einen einzigen Zweck hat: Die Lösung des Problems durch Austausch von Informationen, Erfahrungen, gemeinsames Austesten von Lösungswegen etc. Eine Community of Practice funktioniert selbstorganisiert und freiwillig, aber nicht regellos. Um in ein tatsächlich erfolgreiches gemeinsames Lernen zu kommen, ist es vor allem wichtig, ein Kernteam zu bilden und Verantwortlichkeiten zu klären: Wer übernimmt die Gemeinschaftspflege? Wer macht die/den "Außenminister:in" und kümmert sich um Kontakt zu relevanten Stakeholdern. Wer moderiert die Treffen? Wer mag "Chronist:in" der Gemeinschaft sein? Erfolgreich abgeschlossen ist eine CoP, wenn die Teilnehmer:innen mehrheitlich der Ansicht sind, dass der zu Beginn definierte Lernzweck erfüllt worden ist und sie die Gemeinschaft mit neu gewonnener Umsetzungskompetenz, erweitertem Erfahrungsschatz und Informationsnetzwerk verlassen können.
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Community of Practice zu Erneuerbaren Energiegemeinschaften
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(c) Bill Mead auf Unsplash
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Im Juli 2021 wurde in Österreich das Erneuerbaren Ausbau Gesetz beschlossen, mit dem auch die Gründung Erneuerbarer Energiegemeinschaften (EEG) möglich wurde. Um gemeinsam voneinander zu lernen, wie man eine EEG am besten aufsetzt, schlossen sich regionale Pionier:innen aus Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten und Wien im Herbst 2021 zu einer Community of Practice zusammen, die sich online fünf Mal traf. Man tauschte sich darüber aus, welche Organisationsform besser ist - Verein oder Genossenschaft? Teilte die unterschiedlichen Erfahrungen mit den Landesnetzbetreibern und lernte gemeinsam, mit dem EDA-Portal umzugehen. Ein besonderes Highlight war, dass ein Teilnehmer der Gruppe noch während des Prozesses erfolgreich einen Vertrag mit der Netz Oberösterreich abschließen konnte und somit die erste Erneuerbare Energiegemeinschaft Oberösterreichs geboren wurde. Dieses schöne Praxisbeispiel zeigt wunderbar Sinn und Zweck von Communitys of Practice: Zu Beginn immer wieder ratlos vor einer neuen herausfordernden Situation stehen, sich gegenseitig über Stolpersteine und Hürden austauschen, von den Bewältigungsstrategien anderer lernen, praktische Erfahrungen teilen, und am Ende mehr wissen, in erfolgreiche Umsetzungen gekommen sein.
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Aktuelles aus der Partizipationswelt
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Teilnehmer:innen am Klimarat, Region Kaunergrat (c) Klimabündnis Tirol
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In Tirol finden von Jänner bis Mai 2023 in drei Tiroler Regionen Klimaräte statt: in Wattens/Volders, Leutasch/Reith bei Seefeld und in der KLAR! Region Kaunergrat. Jeweils 30 zufällig ausgewählte Bürger:innen erarbeiten Lösungsvorschläge zu klimarelevanten Fragestellungen. Die Tiroler Klimaräte werden vom Klimabündnis Tirol koordiniert und vom professionellen Moderationsteam von Partizipation Tirol moderiert. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!
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In Wien starten die Klimateams ins zweite Projektjahr. Ab April können die Bürger:innen in den drei Bezirken Mariahilf, Währing und Floridsdorf Ideen für die klimafitte Zukunft in ihrem Stadtteil einreichen. Im Sommer folgt dann die Co-Kreations-Phase, in der die Ideen zu Projektskizzen weiterentwickelt werden. Im Herbst wird eine geloste Bürger:innen-Jury entscheiden, welche Projekte schlussendlich in die Umsetzung gehen.
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Am 13. April lädt klimaaktiv zum Webinar "Bürger:innen beteiligen und Klimaziele erreichen - so geht es!". ÖGUT-Partizipationsexpertin Barbara Ruhsmann zeigt Praxisbeispiele aus dem Bereich Partizipation und Klimaschutz aus ganz Österreich, geht auf Do's und Don'ts beim Aufsetzen von Beteiligungsprozessen ein und zeigt Wege auf, wie Gemeinden und Regionen die Klimaziele gemeinsam mit ihren Bürger:innen erreichen können.
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Für Kurz-Entschlossene: Von 24. bis 25. März lädt die Österreichische Akademie der Wissenschaften dazu ein, sich ein Bild zum aktuellen Wissensstand über das globale Klima zu machen. Beim Symposium "Synthese des 6. IPCC-Sachstandsberichts" gibt es auch einen interaktiven Einblick in den Klimarat. Bürger:innen und Wissenschafter:innen, die den Klimarat begleitet haben, erzählen von ihren Erfahrungen und wie sie die Wirkung dieser ersten österreichischen Citizens' Assembly auf Gesellschaft und Politik einschätzen.
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Mit Graz Gemeinsam Gestalten wurde vor kurzem eine Plattform ins Leben gerufen, die insbesondere Migrant:innen in Graz zur Vernetzung und Mitgestaltung einlädt. Ziel ist es, Ideen, Vorschläge und Lösungen für ein gutes Zusammenleben zu sammeln und in die Stadtpolitik einzubringen. Außerdem gibt es Infos zu Förderungen und Veranstaltungen. Bis zum 31. Juli 2023 läuft eine Online-Ideensammlung. Die Website von Graz Gemeinsam Gestalten ist in 13 Sprachversionen verfügbar, um möglichst viele Menschen mit verschiedenen Hintergründen zu erreichen. Das Projekt wurde von Südwind - Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit, in Kooperation mit dem Migrant:innenbeirat Graz und dem mitgestalten Partizipationsbüro ins Leben gerufen
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Dieser Newsletter erscheint jeweils zweimonatlich. Lassen Sie uns wissen, an welchen Beteiligungsprojekten Sie selbst arbeiten oder welche gelungenen Praxisbeispiele Sie kennen. Wir nehmen interessante Beispiele und Hinweise gerne in die Website auf!
Kontakt: kontakt@partizipation.at
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PS: Wir freuen uns auch über Weiterleitung dieses Newsletters an Partizipations-interessierte Menschen in Ihrem Umfeld :)
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