Praxisbeispiel

WIN – Wohnen in Nachbarschaften, Bremen

WIN - Wohnen in Nachbarschaften, Bremen
Praxisbeispiel WIN – Wohnen in Nachbarschaften, Bremen
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Anlass und Hintergrund

Die positiven Erfahrungen mit einem in den 1980er Jahren in der Hansestadt Bremen umgesetzten Stadtentwicklungs-Programm mit der Bezeichnung „Nachbesserung von benachteiligten Wohnquartieren“ haben im Jahr 1998 zur Verabschiedung des Programms „Wohnen in Nachbarschaften“ (WiN) geführt.
Mit Hilfe von WiN sollen der lokalen Ebene möglichst große Handlungsspielräume gestattet werden. 

Ziel(e)

Das Bremer Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ (WiN) ist Bestandteil einer langfristig angelegten, integrierten Stadtentwicklungspolitik und hat zum Ziel, die komplexen Segregations- und Polarisierungsprobleme abzufedern und die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern.
In zehn benachteiligten Quartieren der Stadtgemeinde Bremen werden – im Konsens – so genannte Quartiersbudgets verwaltet und – in einem basisdemokratischen Verfahren – für zusätzliche Vorhaben und Projekte (keine Regelaufgaben!) eingesetzt.

Prozessdesign und Ablauf

In gemeinsamen und öffentlichen Planungs-, Diskussions- und Aushandlungsprozessen aller AkteurInnen vor Ort werden die Quartiersbudgets (jährlich ca. 300.000 Euro pro Quartier) konsensual vergeben. Im Bremer Ortsteil Tenever zum Beispiel hat sich die „Stadtteilgruppe Tenever“ als zentrales Forum etabliert.
Hier werden Probleme des Quartiers und mögliche Lösungen diskutiert und öffentlich beraten. Wichtig dabei: Jeder kann mit den gleichen Rechten an der Stadtteilgruppe teilnehmen; damit haben sowohl BewohnerInnen, Wohnungsbaugesellschaften, VertreterInnen der sozialen, kulturellen, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, KommunalpolitikerInnen, VertreterInnen der Öffentlichen Verwaltung (Ortsamt, Polizei usw.), als auch die Gewerbetreibenden im Quartier gleiches Stimmrecht. An den monatlich statt findenden Sitzungen im Quartier Tenever nehmen ca. 50-100 Menschen teil. Davon sind 40-70 Prozent BewohnerInnen von Tenever.


Finanzierung

Hansestadt Bremen, Bund-Länder Programm „Soziale Stadt“ und ESF-Bundes-Programm „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (LOS)



Ansprechpartner

Projektgruppe Tenever

Joachim Barloschky und Maren Schreier

Neuwieder Str. 44a
28235 Bremen

+49 (0)421 – 425769