Praxisbeispiel

Verkehrskonzept Vorarlberg 2006

Verkehrskonzept Vorarlberg
Verkehrskonzept Vorarlberg

Anlass und Hintergrund

Die Vorarlberger Verkehrspolitik hat sich ab Anfang der neunziger Jahre rund 15 Jahre an der „Verkehrsplanung Vorarlberg 1992„ orientiert. Um die geänderten Rahmenbedingungen (EU-Beitritt, bilaterale Verträge zwischen der Schweiz und der EU, Alpenkonvention etc.), die dynamische Raum- und Verkehrsentwicklung im Rheintal und Walgau sowie die verschärften umweltpolitischen Zielsetzungen berücksichtigen zu können, wurde eine umfassende Überarbeitung des Landesverkehrskonzepts notwendig.

Ziel(e)

Ziel war die Erarbeitung einer verkehrspolitischen Leitlinie mit strategischen Handlungsschwerpunkten für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Dabei sollte durch ein breites Beteiligungsverfahren ein höchstmöglicher Konsens bei der Festlegung der Grundsätze und Schwerpunkte sowie bei der Ausarbeitung der Maßnahmenvorschläge erreicht werden. Die Schwerpunkte waren durch Ziele zu begründen und durch Kriterien (Messgrößen und/oder Erfolgsmaßstäbe) zu unterlegen – als Voraussetzung für eine laufende Erfolgskontrolle.

Prozessdesign und Ablauf

Da Verkehrsthemen häufig zu sehr emotionalen Diskussionen führen und auch Maßnahmen im Bereich der Bewusstseinsbildung vorgesehen waren, wurde eine prozessorientierte Vorgangsweise in Form eines Moderationsverfahrens mit situativem Konfliktmanagement gewählt.

Ein Lenkungsausschuss war für die verkehrspolitische Orientierung verantwortlich. Die externe fachliche Beratung und Bearbeitung sowie die Moderation erfolgte durch zwei externe Büros. Sachbearbeiter des Landes, Interessenvertretungen und NGO’s waren über drei Arbeitsgruppen eingebunden. Die Einbeziehung der Gemeinden und Regionen erfolgte über so genannte „Sprechtage der Regionen“. Mit den benachbarten Ländern und Kantonen wurden in diversen Veranstaltungen grenzüberschreitende Verkehrsprobleme und deren Lösungsansätze diskutiert.

Über verschiedene Aktivitäten fand während der gesamten Bearbeitungsphase eine möglichst breite Einbindung aller interessierten Bevölkerungsgruppen statt. Mit der Jugend wurden in einem Open Space Diskussionsforum Strategien für den Verkehr der Zukunft überlegt. Im Rahmen eines ausführlichen Begutachtungsverfahrens hatten alle interessierten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Meinungsäußerung. Die einzelnen Vorschläge wurden geprüft, in den Arbeitsgruppen sowie im Lenkungsausschuss diskutiert und nach Möglichkeit in der Endfassung berücksichtigt.

Als Projektabschluss und Dankeschön für die Mitarbeit wurden alle Teilnehmer am Planungsprozess sowie alle, die eine Stellungnahme abgegeben haben, zu einem Fest eingeladen. Dabei wurde die Kurzfassung präsentiert und ein Ausblick auf die Umsetzung gegeben.


Finanzierung

Amt der Vorarlberger Landesregierung


Ansprechpartner

Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung VIa – Allg. Wirtschaftsangelegenheiten

Christian Rankl

Römerstraße 15, Landhaus
A-6901 Bregenz

+43 5574 511 26117