Projektbeschreibung
Im März 2024 fand an der Universität für Weiterbildung Krems die Konferenz „Österreichisches Transformationsforum. Zivilgesellschaftliche Kooperation für den sozial-ökologischen Wandel“ statt. Delegierte von über 70 zivilgesellschaftlichen Organisationen und sozialen Bewegungen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen tauschten über zwei Tage lang Initiativen und Ideen aus. Als Weiterarbeit der Konferenz fand im Mai 2024 eine Projektschmiede mit drei Ideen- und Projektgeber:innen statt.
Anlass und Hintergrund
Ziel des Transformationsforums ist es, der notwendigen sozial-ökologischen Transformation seitens der Zivilgesellschaft einen starken Impuls zu geben – durch Vernetzung, Kooperation, Dialog und Austausch von Ideen. Mit der Projektschmiede wurde darüber hinaus drei Initiativen die Möglichkeit einer „Intensivberatung“ geboten. Es handelte sich dabei um folgende Projekte:
- Kampagne „Zukunftsallianz“ des Klimavolksbegehrens:
Ausgangsfrage: Auf welche Art können wir die breite gesellschaftliche Unterstützung für Klimamaßnahmen am besten zeigen?
Zweck des Projekts: Politischen Entscheidungsträger:innen die breite gesellschaftliche Unterstützung für konstruktive Klimamaßnahmen zeigen und damit deren Politik positiv beeinflussen. - Projekt „Zusammen leben – Konvivialität“ der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung
Ausgangsfrage: Wir haben eine Vision von einem Zusammenleben in Unterschiedlichkeit und Schritte dorthin entwickelt. Wie können diese in einen Prozess verwandelt werden?
Zweck des Projekts: Das Miteinander in einer durch Konflikte und Vorurteile gespaltenen Gesellschaft auf allen Ebenen durch die Beteiligung möglichst vieler stärken. - Regionales Transformationsforum, Projekt von Joanneum Research
Ausgangsfrage: Was brauchen die verschiedenen Organisationen, um sich über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgehend im Regionalen Transformationsforum zu engagieren?
Zweck des Projekts: Bestehende regionale Organisationen bei Umsetzen lokaler Klimaschutzaktivitäten mit ihren Mitgliedern unterstützen und motivieren und dadurch in der Region eine soziale Norm für Klimaschutz etablieren.
Das Transformationsforum sowie die Projektschmiede wurden wesentlich von Ernst Fürlinger initiiert, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Research Lab Democracy and Society in Transition der Universität für Weiterbildung Krems. An der Vorbereitung und Durchführung mitgewirkt bzw. teilgenommen haben insgesamt über hundert Institutionen und Einzelpersonen, die ein breites gesellschaftliches Spektrum abbilden (von kirchlichen Organisationen bis zu Vertreter:innen des Klimavolksbegehrens und dem Österr. Klimarat, von der Arbeiterkammer über Extinction Rebellion Austria, die Landjugend Österreich bis zur Naturfreundejugend, der Sportunion, dem Österr. Blasmusikverband oder dem Bundes-Feuerwehrverband und vielen mehr.
Ziel(e)
In der Projektschmiede ging es zum einen darum, den drei eingereichten Projekten besondere Beratung und Unterstützung zukommen zu lassen. Zugleich sollte auch die Methode Projektschmiede interessierten Teilnehmer:innen und Unterstützer:innen des Transformationsforums bekannt gemacht werden.
Prozessdesign und Ablauf
Für die Durchführung der Projektschmiede standen 3 ½ Stunden zur Verfügung. Dementsprechend wurde der Ablauf gestaltet und z. B. auf eine vierte „Schmiede-Runde“ verzichtet. Die Projektgeber:innen wurden vorab gebeten, den Zweck ihres Vorhabens sowie ihre Ausgangsfrage an die beratungsbereiten Teilnehmer:innen zu formulieren. Insgesamt nahmen an der Projektschmiede 20 Personen teil. Die beiden für die Gesamtmoderation verantwortlichen Moderatorinnen fungierten gemeinsam mit einer dritten Person gleichzeitig als Tisch-Hosts. Somit ergab sich eine sehr gute Unterstützer:innen-Anzahl von 4 bis 5 Berater:innen pro Projekt.
Ergebnisse des Beteiligungsprozesses
Die Projektschmiede war in diesem Fall nicht unmittelbar Bestandteil eines Beteiligungsprojektes. Es wurden allerdings dabei Menschen bzw. Institutionen beraten, die bei ihren Vorhaben auch unterschiedliche Formen von Beteiligung anstreben.
Erfahrungen zum Weitergeben / Lessons learned
Die Methode Projektschmiede eignet sich besonders gut für Vorhaben, die entweder erst als Idee vorhanden sind oder sich jedenfalls noch vor der Umsetzung befinden. Schwierig wird es, wenn ein Projekt sich bereits mitten in der Durchführung befindet. Denn die Projektschmiede ist ein durchaus „analytisches“ Format, wo Ideen und Vorhaben zwar konstruktiv, aber eben doch „auseinander genommen“ und intensiv befragt werden. Einen Zug, der schon fährt, kann man aber auf keine anderen Schienen mehr stellen oder in eine ganz andere Richtung lenken. Insofern war es für den Proponenten des einen bereits in Umsetzung befindlichen Projekts zum Teil schwierig, mit den Rückmeldungen der Berater:innen umzugehen. Für die Proponenten der anderen beiden Vorhaben war die Teilnahme dafür laut eigenen Aussagen ein sehr großer Gewinn. Auch die Teilnehmer:innen äußerten positives Feedback, z. B. durch den Abend, Mut für eigene Projekte bekommen zu haben.
Auftraggeber:in
Ernst Fürlinger, Research Lab Democracy and Society in Transition der Universität für Weiterbildung Krems
Prozessbegleitung und -beratung
Barbara Ruhsmann (ÖGUT), Edith Steiner-Janesch (Brightpicture)
Kosten und Finanzierung
Sämtliche Prozessbegleitungs-Arbeiten wurden ehrenamtlich erbracht, auch die Räumlichkeiten wurden von einem Organisationspartner des Transformationsforums, der Katholischen Aktion, kostenfrei zur Verfügung gestellt.