Praxisbeispiel

#kommraus_forum

Straßenfest #kommraus
(c) MA 18 Christian Fürthner
STEP Eisenstadt
184 kB | pdf
LAND / BUNDESLAND
Wien
DAUER
16.-18.05.2019

Anlass und Hintergrund

Das Projekt hatte zum Ziel, die wesentlichen Inhalte des Fachkonzepts Öffentlicher Raum, welches im Rahmen des Stadtentwicklungsplan STEP 2025 der Stadt Wien 2018 erschienen ist, einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Eine zentrale Aufgabe lag darin, das Strategiepapier für die Wiener Bevölkerung aufzubereiten, so dass die Inhalte leicht verständlich und für alle zugänglich waren. Hierzu wurden verschiedene Themen und Formate herausgearbeitet, die sich in den 82 Programmpunkten (Spaziergänge, Ausfahrten auf dem Fahrrad, Theaterstücke, planerische Interventionen wie gesperrte Straßen etc.) des Forums wiederfinden.

Ziel(e)

Neben der Vermittlung der Inhalte des Fachkonzepts und der Sensibilisierung der Bevölkerung für die hier aufgeführten Themen stand die Vernetzung der drei maßgeblichen Interessensgruppen im Vordergrund: Dazu zählten 1) Relevante Magistratsabteilungen, 2) VertreterInnen der Bezirkspolitik sowie 3) engagierte BürgerInnen. Diese drei Akteursgruppen sind entscheidend, wenn es um den öffentlichen Raum geht – ihre Vernetzung ist für alle Beteiligten gewinnbringend. Daher war es ein erklärtes Ziel des Forums für viele Momente zu sorgen, bei denen diese drei Gruppen miteinander agieren und voneinander lernen können. Wichtig war auch, nicht nur die Inhalte des Fachkonzepts zu thematisieren, sondern auch all jene Dinge aufzuzeigen, die bereits in Wien getan werden, gut gelingen und damit dazu beitragen, dass der öffentliche Raum in dieser Stadt jene Qualitäten aufweist, die er bereits aufweist (Beispiel: Sauberkeit, Fürsorge, Verkehrsberuhigung, etc.).

Prozessdesign und Ablauf

Entscheidend war die Einbindung und Vernetzung der verschiedenen Stakeholder. Daher fanden im Vorfeld magistratsintern verschiedene Vernetzungstreffen statt, genauso wurden die Bezirksvorstehungen kontaktiert und für sie relevante Themen rund um den öffentlichen Raum abgefragt. Um möglichst viele engagierte BürgerInnen zu erreichen, fand Ende Jänner 2019 ein Netzwerktreffen statt, bei dem VertreterInnen von NGOs und Initiativen anwesend waren. Im Rahmen eines Calls konnten Interessierte bis Ende Februar Programmpunkte einreichen, die von einer Jury gesichtet und bewertet wurden. So flossen insgesamt über 30 Programmpunkte in das Programm ein, die von VertreterInnen der Zivilbevölkerung gestaltet wurden.

Ein großer Stellenwert wurde auch auf die verwendete Sprache gelegt; aus diesem Grund wurde ein Framing Workshop zum Thema „Sprache rund um den öffentlichen Raum“ veranstaltet. Hier waren u.a. auch VertreterInnen aus dem Journalismus anwesend, aber auch Sozialarbeiter und VertreterInnen von Initiativen. Auch gab es einen Workshop gemeinsam mit der MA46 und beim Forum Einreichenden aus der Zivilbevölkerung, um den Ablauf von bspw. Genehmigungen für die Vorhaben während des Forums – und auch für zukünftige Projekte – zu erleichtern.

Ergebnisse des Beteiligungsprozesses

An drei Tagen nahmen mehr als 3.500 Personen am Forum teil. In dem achtmonatigen Vorbereitungsprozess waren vier Universitäten, 16 Magistratsabteilungen, 17 Bezirksvorstehungen und über 260 AkteurInnen aktiv eingebunden. Durch den gemeinsamen Austausch vor und auch während des Forums konnten verschiedene Themen (bspw. „Baumbestand in der Stadt„, „Partizipatives Bezirksbudget„, „Marginalisierte Menschen„ oder auch Fragen zu administrativen Prozessen wie Genehmigungen durch die MA46 oder andere Magistratsabteilungen) breit diskutiert werden. Wissenslücken konnten somit geschlossen und die verschiedenen Stakeholder und AkteurInnen im öffentlichen Raum miteinander vernetzt werden.

Erfahrungen zum Weitergeben/Lessons Learned

Das Projekt wurde innerhalb von 8 Monaten umgesetzt. Für die Umsetzung und Vermittlung der Inhalte eines Strategiepapiers der Stadt sowie für die Vernetzung der drei Interessensgruppen war dies ein sehr knapper Zeitraum.

Es gibt in Wien unzählige, spannende Initiativen und engagierte BürgerInnen! Es hat große Freude gemacht, auf immer neue AkteurInnen zu treffen. Leider konnten wir nicht allen Interessierten den Platz bieten, den sie sich gewünscht bzw. den sie verdient hätten. Das Forum ist somit als Pilot zu verstehen, der die Vielfalt sowie das enorme Engagement im öffentlichen Raum Wiens wiedergibt, ohne hier jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu können. Durch die Begrenzung auf drei Tage war damit auch dem Programm eine Grenze gesetzt. Dass der öffentliche Raum jedoch immer mehr an Bedeutung gewinnt, wurde uns als VeranstalterInnen auch anhand des starken Medieninteresses sowie aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen deutlich. Wir freuen uns, dass so viele Menschen an dem Forum teilgenommen haben und dass es uns gelungen ist, die Inhalte des Fachkonzepts über die Grenzen des Magistrats hinaus bekannt gemacht zu haben.

AuftraggeberIn

Stadt Wien, Stadtentwicklung und Stadtplanung

Stadt Wien, Architektur und Stadtgestaltung

Prozessbegleitung und -beratung

Das Kernteam bestand aus zwei Mitarbeiterinnen der Stadt Wien (Lisa Magdalena Schlager, Architektur und Stadtgestaltung, verantwortlich für das Fachkonzept Öffentlicher Raum; Barbara Slotta, Stadtentwicklung und Stadtplanung) sowie drei externen KuratorInnen, deren Arbeit und Blick von außen sehr bereichernd war (Florian Lorenz, Lorenz Consult; Beatrice Stude, stape og – planning consultancy; Eugene Quinn, Urbanist und DJ).

Kosten und Finanzierung

Budget ca. 170.000 € – finanziert von der Stadtentwicklung und Stadtplanung



Ansprechpartner

Projektkoordinatorin

Barbara Slotta

Rathaus, Stiege 4
1010, Wien
Österreich