Anlass und Hintergrund
Die Stadt Göttingen hat sich das Klimaschutzziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen begann sie im Sommer 2012 mit der Aufstellung des „Masterplans 100% Klimaschutz“, der den Weg hin zu einer CO2-neutralen Stadt beschreibt. Gefördert wurde der Prozess im Rahmen der „Kommunalrichtlinie“ des Bundesumweltministeriums.
Ein wichtiger Baustein bei der Erstellung des Masterplans war die Einbeziehung vieler Akteure aus Energieversorgung, Wirtschaft, Wissenschaft, Wohnungsbau und Multiplikatoren in die strategische Planung für sieben Handlungsfelder. Eine direkte Bürgerbeteiligung war ursprünglich nicht geplant.
Letztendlich steht jedoch kommunaler Klimaschutz nicht nur für konzeptionelle Zielsetzungen und politische Beschlüsse, sondern erfordert zusätzlich einen gesellschaftlichen Wandel, mit Verhaltensänderungen und Überdenken bestehender Werte und Lebensstile. Eine entscheidende Rolle spielen also die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Ergänzend zum Masterplan entschied sich deshalb Göttingen für das Beteiligungsprojekt „Klima-Werkstatt“, um ihre Bürgerschaft in den Umsetzungsprozess der kommunalen Klimaschutzziele mit einzubeziehen.
Dieses konnte im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2012 „Zukunftsprojekt Erde“ umgesetzt werden. Neben 14 anderen Kommunen nahm Göttingen an dem Projekt „ZukunftsWerkStadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil, mit dem Ziel, Zukunftswerkstätten zur nachhaltigen Stadtentwicklung zu entwickeln. Göttingen entschied sich für das Thema Klimaschutz und startete mit der Göttinger Klima-Werkstatt einen offenen und kommunikativen Prozess zur Bürgerbeteiligung.
Ziel(e)
Ziel der Stadt Göttingen war es, ihre Bürgerschaft in den Umsetzungsprozess der kommunalen Klimaschutzziele mit einzubeziehen.
Prozessdesign und Ablauf
Im Rahmen eines Wettbewerbs rief die Stadt Göttingen im Juli 2012 alle Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen auf, sich mit eigenen Klimaschutz-Ideen zu beteiligen. Dabei war auch die Bereitschaft gefragt, diese Ideen in drei Klima-Werkstätten weiter zu entwickeln und umzusetzen.
Die Ansprache war breit gestreut, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Aktive Gruppen, Verbände, Firmen und Institutionen wurden angeschrieben, auf der Göttinger Klimaschutzseite (www.klimaschutz.goettingen.de) wurde eine Startseite mit dem Aufruf vorgeschaltet, Faltblätter von Schülerinnen auf dem Wochenmarkt verteilt, Plakate wurden ausgehängt und in den Göttinger Medien wurde über Anzeigen zur Teilnahme aufgerufen.
Die 45 eingereichten Vorschläge stellten sowohl bestehende Projekte als auch neue Initiativen dar. Aus diesem vielfältigen Ideenpool wurden von der Jury 26 Projekte ausgewählt. Die fünfköpfige Jury setzte sich aus dem Stadtbaurat, dem Vizepräsidenten der Georg-August-Universität, der Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen sowie einem wissenschaftlichen Berater zusammen. Für die Auswahl der Projekte war unter anderem wichtig, dass sie einen Bezug zu Göttingen hatten, umsetzbar und übertragbar waren und nach Projektende eigenständig fortgeführt werden konnten.
- Auftaktveranstaltung – Bekanntgabe der besten Klimaschutz-Ideen – Oktober 2012
- Klima-Werkstätten
- Klima Werkstatt I – Projekte im Coaching – November 2012
- Klima Werkstatt II – Vernetzung und Qualifizierung – Januar 2013
- Klima-Werkstatt III – Projekte auf der Bühne – März 2013
- Über die Klima-Werkstätten hinaus
- Workshop – Ideen Hand in Hand mit der Stadt umsetzen
- Abschlussveranstaltung – Startschuss für weitere Aktivitäten
Finanzierung
Förderung durch das Bundesbildungsministerium im Rahmen des Wissenschaftsjahres