Praxisbeispiel

Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien
(c) Hauptbahnhof Wien
Hauptbahnhof__Wien
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LAND / BUNDESLAND
Wien

Dorf- und Stadtentwicklung
Industrie, Gewerbe, Betriebe
Verkehr und Mobilität
DAUER
2006 bis 2015 (derzeit geplant)

Anlass und Hintergrund

Der >> Hauptbahnhof Wien war eines der größten und komplexesten Bahn-Infrastruktur- und Stadtentwicklungsvorhaben und damit UVP-pflichtig nach dem >> UVP-G 2000. Projektbetreiber sind die >> ÖBB-Infrastruktur AG (Planung, Bau, Finanzierung, Anlagenmanagement der Bahn-Infrastruktur), die >> ÖBB-Immobilienmanagement GmbH (Projektentwicklung, BahnhofCity, Verwertung freiwerdender Flächen) und die >> Stadt Wien (MA 19 Flächenwidmung, Stadtentwicklung /STEP05, MA 28 Straßenbau). Auf Grund der großen Bedeutung des Projektes, sowie der positiven Erfahrung in anderen Infrastruktur-Projekten haben sich die Projektpartner entschlossen, die Betroffenen weit über das im Gesetz vorgesehene Maß einzubinden und, in Anlehnung an das Ephesosmodell nach dem Grundprinzip der mitwirkungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit vorzugehen und die >> Kienast&Kienast GmbH mit Konzept und Teilumsetzung zu beauftragen.

Ziel(e)

Ziel der partizipativen Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt >> Hauptbahnhof Wien  ist es die zahlreichen, betroffenen Dialoggruppen durch frühzeitige, kontinuierliche, transparente und persönliche Kommunikation so einzubinden, dass sie Ziel und Komplexität des Projektes verstehen, Vertrauen zu den Projektpartnern fassen und so ihre Interessen bereits vor Beginn des UVP-Verfahrens und bis zur Fertigstellung – sachlich und fachlich fundiert – einbringen können und größtmögliches Verständnis für baubedingte Einschränkungen entwickeln.

Prozessdesign und Ablauf

Zentrale Mitwirkungsplattform sind seit 2006 die „Bezirksforen“ in den sechs berührten Bezirken (3., 4., 5., 10., 11., 12.): Hier werden die SprecherInnen der wichtigsten Dialoggruppen persönlich durch die ProjektleiterInnen (Top-Management) der drei Projektpartner im 6-monatigen Rhythmus umfassend informiert. Im Rahmen der durch einen neutralen Mediator der >> Kienast&Kienast GmbH moderierten Diskussion wirken die DialoggruppenvertreterInnen an der Projektgestaltung mit und bringen ihre Interessen ein. Im Sinne größtmöglicher Transparenz erhalten die TeilnehmerInnen die Präsentation und ein Protokoll für den Arbeitsbehelf „HBW-Projektmappe“. Diese enthält weiters eine für ihre Rolle als MultiplikatorInnen aufbereitete und regelmäßig aktualisierte Information.

Mit speziellen Dialoggruppen (z.B.: Autofahrerklubs, Anrainer-/Mietergruppen oder politische Klubs im Rathaus) werden im Jahresrhythmus fachspezifische Arbeitsgespräche geführt. Für die breite Öffentlichkeit gab es bereits 17 Ausstellungen, die von kompetenten ProjektmitarbeiterInnen betreut wurden. Die drei Projektleitungen bieten auch Führungen für Bürgerinitiativen an. Für baubedingte Beschwerden seit Baubeginn rund-um-die-Uhr ein >> Ombudsmann zur Verfügung. Er informiert frühzeitig über baubedingte Einschränkungen und löst Probleme rasch, im direkten Kontakt mit den Bauleitungen. Zahlreiche Wünsche der mitwirkenden Dialoggruppen aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft/Verkehr und Soziales konnten umgesetzt werden.


Finanzierung

Die mitwirkungsorientierte Öffentlichkeitsarbeit wird seitens der Projektpartner als integrativer Teil des Projektes gesehen und ist daher Teil der Projektbudgets. Eine zahlenmäßige Abgrenzung von anderen Kommunikationsmaßnahmen ist nicht möglich.



Ansprechpartner

ÖBB-Infrastruktur AG Büro für Zukunftsfragen

Mag. Alexandra Kastner

Vivenotgasse 10
A-1120 Wien


+43 1 93000 33617