Praxisbeispiel

Gelebte Bürger:innengesellschaft – Der Weyarner Weg zur Nachhaltigkeit

Gelebte BürgerInnengesellschaft - Der Weyarner Weg zur Nachhaltigkeit

Anlass und Hintergrund

Die Gemeinde Weyarn liegt 30 km südlich von München und kämpfte mit den typischen Problemen von Gemeinden im Umland von Ballungsräumen: Infrastrukturverlust,  Zuzugsdruck und Verkehrszunahme. Der daraus folgende Verlust von Selbstwertgefühl ging einher mit dem nicht mehr Erkennen der eigenen Stärken, Werte und Potenziale. Die kulturelle Identität der Gemeinde drohte verloren zu gehen.

Ziel(e)

Der sich entwickelnden Prozess der BürgerInnengesellschaft war zu Beginn nicht bewusst auf Ziele ausgerichtet. Es war ein „Experiment mit offenem Ausgang“. Ziele wurden erst nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme und einer intensiven Leitbilddiskussion deutlich. Politisches Handeln orientiert sich nun an den beiden Leitbildern: „Wir wollen ländlicher Raum bleiben“ und „Wir planen die Zukunft mit dem Bürger“.

Prozessdesign und Ablauf

Eingeleitet wurde der partizipative Prozess durch die ersten moderierten BürgerInnenwerkstätten 1993. Es entstanden Arbeitskreise, die sich fortan mit vielfältigen Themen aller kommunaler Handlungsfelder befassten. Aufbauend auf der Bestandsaufnahme in den Themenfeldern wurde ein Leitbild entwickelt. Wesentlich für die erfolgreiche Arbeit in den Arbeitskreisen war die Bereitstellung professioneller Begleitplanung durch die Gemeinde. Die Arbeitskreise ihrerseits stimmten die Planungsergebnisse in einem gewählten Steuerungsgremium aufeinander ab. Eine hauptamtliche Koordinationsstelle in der Gemeindeverwaltung sorgte für den regelmäßigen Informationsaustausch aller Beteiligten, begleitete die Projekte, war für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich und gewährleistete als AnsprechpartnerIn die Kontinuität.


Finanzierung

jährliches Budget von 25.000 € durch die Gemeinde



Ansprechpartner

Gemeinde Weyarn

Michael Pelzer

Ignaz-Günther-Str. 5, 83629 Weyarn

+49(0)8020/1887-0