Praxisbeispiel

Flussdialoge Oberösterreich

Flussdialoge Oberösterreich
(c)PlanSinn
Detailbeschreibung_FluusdOOE
33 kB | pdf
LAND / BUNDESLAND
Oberösterreich
DAUER
2008 bis 2013

Anlass und Hintergrund

Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) haben sich alle Staaten Europas verpflichtet, die heimischen Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Gemeint ist damit nicht nur die Wasserqualität, sondern auch eine naturnahe Gestaltung der Gewässerverläufe sowie die Artenvielfalt im und am Wasser. In manchen Bereichen ist das eine Herausforderung, doch gleichzeitig eine Chance für eine sorgsame Gewässernutzung und einen nachhaltigen Hochwasserschutz. Die WRRL setzt einheitliche Maßstäbe für den Zustand und die Bewirtschaftung der Gewässer und ihrer Einzugsgebiete sowie für die Information und Konsultation der Öffentlichkeit. Mit der Einbindung der unmittelbar Betroffenen verspricht man sich mehr Umsetzungskraft. Die Idee der Flussdialoge wurde von PlanSinn gemeinsam mit der Firma tatwort entwickelt, nachdem eine Neuauflage des „Fest der Flüsse“ von Seiten des BMNT (vormals BMLFUW) gewünscht wurde. Dieses Fest, das bisher in Wien, Salzburg, Graz und Bregenz stattgefunden hat, verfolgt das Ziel, nachhaltig auf die Bedeutung der Flüsse und Bäche hinzuweisen und in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein für Wasser und Gewässer zu entwickeln.

Ziel(e)

Hauptziel war es, nachhaltig auf die Bedeutung der Flüsse und Bäche hinzuweisen und in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein für Wasser und Gewässer zu entwickeln. Dabei sollten die Akteure der verschieden Interessensgruppen vernetzt werden und somit bessere Bedingungen für eine Reihe von Oberflächengewässern geschaffen werden. Auf organisatorischer Ebene wurde außerdem eine Synergie zwischen dem „Fest der Flüsse“ und der WRRL bezweckt.

Prozessdesign und Ablauf

Am 4. Dezember 2008 trafen abends rund 100 Menschen zum ersten Flussdialog an der oberösterreichischen Mattig im Helpfauer Hof in Uttendorf zusammen. Die rund 100 Teilnehmer:innen kamen aus verschiedenen Interessenfeldern: Wasserverband, Forst- und Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Kraftwerksbetreiber:innen, lokale Wirtschaft, Tourismus, Raumordnung, Naturschutz, NGOs für nachhaltige Entwicklung, Institutionen der Bürger:innenbeteiligung und Bildung, Gemeindepolitik und -verwaltung. Nach den Tischrunden im kleinen Kreis wurden die Gespräche im Plenum resümiert.

Der Flussdialog Mattig war einer von fünf Dialogen. Ab März 2009 erfolgt die Online-Befragung der Öffentlichkeit, die Antworten auf viele noch offene Fragen brachte. Beim Fest der Flüsse in Linz (einer Bürger:innenversammlung) wurden die Ergebnisse resümiert und öffentlich vorgestellt.
Folgende Dialoge haben insgesamt stattgefunden:

  • Dezember 2008 bis September 2009: Flussdialoge Große Mühl, Krems, Mattig, Maltsch und Obere Traun (inkl. Fest der Flüsse)
  • Juli 2010 bis Mai 2011: Flussdialoge Alm und Antiesen
  • März bis September 2012: Flussdialog Aist
  • Februar bis Dezember 2013: Flussdialog Rodl