Praxisbeispiel

Demokratie und Gemeinsinn stärken

Demokratie und Gemeinsinn stärken
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Anlass und Hintergrund

Ausgangspunkt war die ambivalente sozialpsychologische Situation in Dörfern und Gemeinden des Flächenlands Brandenburg. Neben innovativen Unternehmungen und tatkräftigen Dorfgemeinschaften sind vor dem Hintergrund einer hohen Erwerbslosigkeit, der Beschneidung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und des demographischen Wandels auch problematische Entwicklungen wie Rückzug und Lethargie in anderen Dörfern zu verzeichnen. Rechtsextreme Gruppierungen engagieren sich sozial und kulturell in einigen ländlichen Gemeinwesen und stoßen dabei auf eine verbreitete Skepsis gegenüber der Demokratie.

Ziel(e)

Das Vorhaben zielte darauf, Erfahrungen und Herangehensweisen des US-amerikanischen Community Organizing für mehr Beteiligung im ländlichen Raum fruchtbar zu machen und damit neue Methoden zur Belebung des Gemeinwesens zu erarbeiten. In einer Kooperation zwischen der TU Berlin und einer zivilgesellschaftlichen Netzwerkstelle sollten handlungsorientierte Schritte für die Netzwerkstelle entwickelt werden. Diese bündelt bürgerschaftliche Aktivitäten im Landkreis Märkisch-Oderland und arbeitet an der Perspektiventwicklung für die Region. Die Instrumente des Community Organizing sollten auf ihre Übertragbarkeit hin geprüft und ggf. angepasst werden. Insbesondere sollte die Arbeitsweise eines seit dem Jahr 2000 bestehenden kreisweiten Netzwerks weiter entwickelt und die interne Verbindlichkeit geprüft werden.

Prozessdesign und Ablauf

Die einjährige Projektlaufzeit begann mit einer zweimonatigen Fortbildung der TU-Wissenschaftlerin in Chicago/Illinois. Im Stadtzentrum, in Vororten und im ländlichen Illinois wurden hauptamtliche OrganizerInnen in ihrem Arbeitsalltag begleitet. Nach der Rückkehr wurde die Methodenkenntnis vertieft. Es folgten Gespräche mit den Netzwerkmitgliedern, um ihre Ziele, Erwartungen und Ressourcen zu klären. Dies mündete in eine Diskussion über das Selbstverständnis des Netzwerks, seine Rolle in der Region und zukünftige Arbeitsschwerpunkte. Daneben wurde der Beirat des Netzwerks begleitet, dessen Funktionen und Aufgaben geschärft werden sollten. Es wurden zwei Seminare für die MultiplikatorInnen des Netzwerks und ein überregionaler Workshop veranstaltet. Mit dem Ende des Projekts wurde die Organisationsentwicklung zum Teil weiter geführt (interne Beziehungen, Beirat), andere Elemente hatten den Charakter eines einmaligen externen Impulses (Einzelgespräche, Seminare).


Finanzierung

Finanzierung durch die VolkswagenStiftung (Hannover)


Ansprechpartner

Hochschule Zittau/Görlitz

Dr.in Ulrike Schumacher

TRAWOS-Institut
Brückenstraße 1
D-02826 Görlitz

Sitz:
Parkstraße 2
02826 Görlitz

+49 (3581) 7671-418