Methode

Zukunftswerkstatt

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
1 Tag bis max. 1 Woche

1 bis 3 Tage
STUFE DER BETEILIGUNG
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Diskussion starten, Gemeinsam planen und entwickeln, Meinungen / Reaktionen einholen, Längerfristig zusammenarbeiten, Aktivieren
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Nein

Allgemein

In einer Zukunftswerkstatt werden die Teilnehmer:innen durch eine kreativitätsfördernde Atmosphäre angeregt, fantasievolle und ungewöhnliche Lösungen für aktuelle Fragestellungen zu entwickeln.

Diese Methode wurde in den 1960ern von Robert Jungk als Instrument der Selbstorganisation und Demokratisierung entwickelt.

Zukunftswerkstätten eignen sich z. B. als Start von Bürger:innenbeteiligungsprozessen, werden aber auch in Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen angewandt. Sie machen vor allem Sinn bei Themen, welche die Menschen unmittelbar betreffen und wo es Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum gibt.

Ablauf

1.

Kritikphase

Analyse der aktuellen Situation und Erfassung der Probleme

2.

Utopiephase

Entwicklung von kreativen Ideen und Lösungsvorschlägen, die zunächst durchaus utopisch sein dürfen und Sachzwänge ausblenden

3.

Realisierungsphase

Strukturierung der Vorschläge, Untersuchung ihrer Umsetzbarkeit, Absprachen über das weitere Vorgehen

Organisatorisches

Benötigt werden ein Plenumsraum mit Sesselkreis, mehrere Pinnwände, Moderationsmaterialien und Räumlichkeiten für Kleingruppenarbeit.

Zu beachten

  • Um neue Lösungen entstehen zu lassen, ist eine kreative Atmosphäre notwendig. Deshalb sind sowohl geeignete Arbeitsmaterialien und –räume als auch mit Kreativitätstechniken vertraute Moderator:innen wichtig für das Gelingen einer Zukunftswerkstatt.
  • Zukunftswerkstätten sind aktivierend und handlungsorientiert. Sie sollten daher eingebettet sein in eine Strategie, die neben der Generierung neuer Ideen auch deren Umsetzung ermöglicht und fördert.

Nicht geeignet für

Zukunftswerkstätten sind nicht geeignet für abstrakte Fragen oder Themen, die die Teilnehmer:innen nicht direkt betreffen, sowie wenn es kaum Handlungsspielraum gibt oder das gewünschte Ergebnis schon im Vorfeld feststeht.

Abwandlungen

In der Regel sind 1 bis 3 Tage für die Durchführung einer Zukunftswerkstatt notwendig. Man kann aber auch sogenannte „Kurzwerkstätten„ durchführen, bei denen jede der drei Phasen nur 1 bis 2 Stunden dauert.


Weiterführende Informationen

Praxisbeispiele

Klimaneuzeit: Teilnehmende sammeln Elemente ihrer Vision

Klimaneuzeit 24h-Challenge

Die Klimaneuzeit 24h-Challenge dient der gemeinsamen Entwicklung einer nachhaltigeren Zukunft Österreichs in Kooperation mit der Bevölkerung. Das Pilotprojekt Klimaneuzeit in der Steiermark, das wissenschaftlich vom Wegener Center der Uni Graz […]
Skizze vom Wohnblock, mit Sharing-Wünschen

Pocket Mannerhatten Ottakring

Räume und Flächen in der Stadt sind wertvoll. Bestimmte Bereiche mit Nachbar:innen gemeinsam zu nutzen und zu teilen, steigert die Lebensqualität: Das ist eines der wichtigsten Ziele von Pocket Mannerhatten. […]
Mach mit! Es geht um uns! Vortrag

Mach mit! Es geht um uns!

Die UN-Konvention für Menschen mit Behinderung verlangt eine aktive Teilhabe in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Dieser Forderung kam das Land Tirol auch im Gesetzwerdungsprozess nach, indem Menschen mit Behinderungen, […]
gelebte-regionalentwicklung-auf-der-mühlviertler-alm

Gelebte Regionalentwicklung auf der Mühlviertler Alm

Die Region „Mühlviertler Alm„ zählt zu den strukturschwächsten Regionen Österreichs. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft – es gibt wenige Arbeitsplätze in der Region, sodass viele BewohnerInnen zu […]
Jugendbeteiligungsprozess in der Gemeinde Edelsgrub

Jugendbeteiligungsprozess Edelsgrub

Der Umstand, dass Jugendliche in der Gemeinde Edelsgrub keine Interessensvertretung hatten, wurde zum Anlass genommen, in einem Beteiligungsprozess die Interessen der Jugendlichen deutlich zu machen und die GemeindevertreterInnen darüber zu […]
WIN - Wohnen in Nachbarschaften, Bremen

WIN – Wohnen in Nachbarschaften, Bremen

Die positiven Erfahrungen mit einem in den 1980er Jahren in der Hansestadt Bremen umgesetzten Stadtentwicklungs-Programm mit der Bezeichnung „Nachbesserung von benachteiligten Wohnquartieren“ haben im Jahr 1998 zur Verabschiedung des Programms […]
Diversität und Vielfalt im Volkert- und Alliirtenviertel

Diversität und Vielfalt im Volkert- und Aliiertenviertel

m Rahmen der EU-Ziel-2-Förderung wurde das Volkert- und Alliiertenviertel im 2. Wiener Gemeindebezirk als Teil des Zielgebiets in Wien ausgewählt. Entscheidende Kriterien für die Auswahl waren demographische Merkmale und wirtschaftliche […]
okales-bundnis-fur-beschaftigung-und-bildung

Lokales Bündnis für Beschäftigung und Bildung

Fortsetzung der positiven Erfahrungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Lokalen Agenda 21 in der rund 2.700 EinwohnerInnen zählenden Gemeinde Munderfing Förderung einer zukunftsfähigen Wirtschaftsentwicklung in der Gemeinde und Erhaltung der […]
Selbstverwaltete Volksbefragung zur Verkehrszukunft des Pustertals

Selbstverwaltete Volksbefragung zur Verkehrszukunft des Pustertales

Seit vielen Jahren gab es Widerstand in der Bevölkerung gegen den übermäßigen Straßenausbau im Pustertal – ohne wirklichen Erfolg. Mit weiteren Ausbauprojekten war man an einen Scheideweg zu einer irreversiblen […]
Vis!ion rheintal

Vis!on Rheintal

Durch das stetige Zusammenwachsen der Gemeinden reifte in den 90er Jahren die Erkenntnis, dass die bisherige, hauptsächlich auf Selbstorganisation ausgerichtete Praxis der Entwicklungsplanung nicht mehr ausreicht. Aus diesem Grund wurde […]