Methode

THANCS

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)

Auch für Einzelpersonen anwendbar
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
Weniger als 1 Tag

Ca. 3 Stunden pro Konflikt/Spannung
STUFE DER BETEILIGUNG
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
Digital
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Diskussion starten, Problem / Feld analysieren, Meinungen / Reaktionen einholen, Aktivieren, Konflikt lösen
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Ja

Allgemein

Einen nachhaltigen Lebensstil und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität zu verwirklichen, kann aufgrund von Bedürfnis- und Wertkonflikten zu Spannungen führen. Der Begriff THANCS steht für „Thriving for Awareness for Non-Conflicting Strategies„ und kann als eine Option beschrieben werden, um mit den sich aus einem nachhaltigen Lebensstil ergebenden Spannungen umzugehen. THANCS ist eine Methode, die es ermöglicht, zur Ebene der Bedürfnisse vorzudringen (vgl. Eisberg-Modell im Hintergrundtext).

Ablauf

Die Teilnehmer:innen durchlaufen einen vierstufigen Prozess, um die vorliegenden Spannungen zu bewältigen:

1.

Erkennen der Spannung(en):

Im ersten Schritt geht es darum, sich mit jenen Strategien auseinanderzusetzen, die das Wohlbefinden einschränken, da sie in Spannung mit einer Nachhaltigen Entwicklung stehen (vgl. Seite3 & 4 im Hintergrundtext). In einer Gruppe kann man die Spannungen ansprechen und dann eine auswählen, die alle in der Gruppe betrifft.

 

2.

Persönliche Reflexion über Werte, Prioritäten, erfüllte und unerfüllte Bedürfnisse hinter der/den Spannung/en:

Im zweiten Schritt geht es um einen tieferen Einblick in unsere Bedürfnisse und deren Ursprung – es geht um das Identifizieren der Auslöser für die Spannungen. Das kann eine Mischung aus Bedürfnissen und Werten, Glaubenssystemen und Überzeugungen sowie Gewohnheiten sein. Es ist möglich, dass sich die Spannungen schon dadurch aufzulösen beginnen, indem man sich versichert, dass das Verhalten mit den eigenen Überzeugungen, Werten und Bedürfnissen in Einklang steht, das eigene Verhalten an diese anpasst oder seine Werte, Vorstellungen etc. verändert. Wie auch im ersten Schritt kann kein Gesetz, keine Bestimmung die innere Reflexion der:des Einzelnen unterstützen. Wiederum können nahestehende Personen, Medien, Erziehung und Expert:innen für Persönlichkeitsentwicklung diesen Schritt unterstützen. Dieser Schritt erlaubt es, sich mit dem oft vergessenen Inneren der:des Einzelnen zu befassen.

3.

Die Reflexionsergebnisse des 2. Schrittes, sofern möglich, an die Anderen in der Gruppe bzw. an die von der Spannung auch Betroffenen kommunizieren

Das ist der Zeitpunkt, zu dem die Person, die die Spannung erkannt und über sie und ihre Ursachen persönlich reflektiert hat, nach außen tritt und mit jedem:r spricht, den:die die Spannungen und zugehörigen Strategien betreffen oder mit Personen, die die Spannungen teilen –  sofern diese Personen existieren (nicht möglich mit künftigen Generationen – hier muss die intra-individuelle oder intra-gesellschaftliche Kommunikation diesen Schritt ersetzen, siehe unten). Der:Die Entscheidungsträger:in spricht mit den betroffenen Gruppen, der:die Einzelne mit anderen Individuen oder Gruppen.

4.

Starten eines Kreativitätsprozesses, um Wege zu finden mit den Spannungen umzugehen oder diese sogar zu überwinden:

Der vierte Schritt sollte zu einer Verhaltensänderung führen (Spitze des Eisbergmodells), idealerweise begleitet von politischen Veränderungen und Klarheit über die sich durch die Implementierung dieser Strategie(Systeme) ergebende Veränderungen. Diese Änderung resultiert aus veränderten Werten, Vorstellungen und Kulturen durch ein besseres persönliches und geteiltes Bewusstsein von Bedürfnissen.

Abwandlungen

Mithilfe eines entsprechenden Videokonferenztools kann diese Methode auch online durchgeführt werden. Für Schritt 2 können die Teilnehmer:innen aus dem Online Meeting aussteigen oder Kamera und Ton ausschalten.


Quelle

  • Sigrid Grünberger, Ines Omann; SERI

Weiterführende Informationen