Methode

Planspiel

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
Größere Gruppen (ab ca. 30 Personen)
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
Weniger als 1 Tag
1 Tag bis max. 1 Woche
STUFE DER BETEILIGUNG
Information
Konsultation
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
Digital
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Informieren, Diskussion starten, Gemeinsam planen und entwickeln, Problem / Feld analysieren, Aktivieren
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Nein

Allgemein

Das Planspiel ist eine Methode, die den Beteiligten dazu verhelfen soll, die komplexe Alltagswirklichkeit in einer gespielten (und vereinfachten) Situation zu verstehen und systeminhärente Zwänge, Handlungsmöglichkeiten, Konsequenzen und Alternativen zu erkennen. Die Teilnehmer:innen schlüpfen in Rollen, ihr Verhalten und ihre Entscheidungen lassen neue Rahmenbedingungen entstehen und bestimmen so den Spielverlauf. Das Planspiel wird vielfältig eingesetzt: die Themen reichen von Unternehmensstrategien über nachhaltige Entwicklung bis zur Schulung von sozialer Kompetenz.

Diese Methode eignet sich auch als Vorbereitungsmethode, um das gesellschaftspolitische Umfeld des Vorhabens/der Problemstellung zu begreifen.

Ablauf

Die Teilnehmer:innen werden mit einer konkreten, dem alltäglichen Handlungsfeld entnommenen Situation konfrontiert, für die bestimmte Fragestellungen zu lösen sind. Die am Konflikt Beteiligten sind vorgegeben; die Teilnehmer:innen wählen ihre Rolle. Innerhalb des Spiels handeln Sie aus ihrer rollenspezifischen Situation heraus und versuchen ihre Interessen optimal zu vertreten. Das Planspiel läuft über mehrere Spielrunden mit periodischen Rückmeldungen an die Teilnehmer:innen, die die Konsequenzen des Handelns verdeutlichen sollen. Über dieses Probehandeln können die Teilnehmer:innen Lösungsmöglichkeiten entwickeln und Alternativen erproben.

1.

Vorbereitungsphase

Die Teilnehmer:innen werden über das Planspiel, seinen Zweck und die Spielregeln informiert, die Rollen werden zugeteilt.

2.

Simulation/Spielphase

Im Spiel wird die Wirklichkeit über ein Modell simuliert. Die Spieler:innen entscheiden und handeln ihren Rollen entsprechend. Dadurch werden die Systemparameter verändert und Zusammenhänge werden sichtbar.

3.

Transferphase/Reflexionsphase

In der Reflexion werden zuerst Spielergebnis, Spielverlauf und Spielerverhalten analysiert und anschließend wird die Modellsituation mit der Realität verglichen. Daraus können wichtige Lehren für die reale Situation gezogen werden.

Organisatorisches

Das Planspiel wird von einem:einer Spielleiter:in begleitet, dessen:deren Aufgaben sind:

  • die Methode und den Ablauf erklären
  • den Prozess dokumentieren
  • lenkend eingreifen wo nötig
  • das Spiel beenden
  • Reflexion durchführen

Planspiele können sehr unterschiedlich gestaltet sein – von Brett- oder Kartenspielen, über virtuelle Spielumgebungen bis hin zu mehrtägigen Simulationen die unterschiedliche Spielphasen durchlaufen.

Zu beachten

  • Das Planspiel ist eine Methode bei der Emotionen ins Spiel kommen! Daher ist bei konfliktgeladenen Situationen von einem Anwenden dieser Methode abzuraten.
  • Es ist wichtig, für die Reflexionsphase ausreichend Zeit vorzusehen, um über das Spiel zu reflektieren und den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu geben, wieder aus ihrer Rolle zu steigen.
  • Planspiele zu entwickeln ist zeitaufwändig und anspruchsvoll – komplexe Sachverhalte müssen heruntergebrochen und „spielbar„ gemacht werden. Gleichzeitig muss das Planspiel weiterhin differenziert die Wirklichkeit abbilden.

Weiterführende Informationen

Planspiel

Menschen sitzen am Meidlinger Platzl

MEI MEIDLING – Klima-Grätzl zum Mitmachen

MEI MEIDLING ist eine bottom-up Initiative engagierter Anrainer:innen, die ihren unmittelbaren Lebensraum pro-aktiv mitgestalten und gemeinsam mit den Marktstandler:innen zu einem klimafitten Grätzl entwickeln wollen. Durch unterschiedliche partizipative Formate (niederschwellig […]
Skizze vom Wohnblock, mit Sharing-Wünschen

Pocket Mannerhatten Ottakring

Räume und Flächen in der Stadt sind wertvoll. Bestimmte Bereiche mit Nachbar:innen gemeinsam zu nutzen und zu teilen, steigert die Lebensqualität: Das ist eines der wichtigsten Ziele von Pocket Mannerhatten. […]
Kinderstadt Mini-Salzburg

Kinderstadt Mini Salzburg

Der Verein Spektrum hat sich zum Ziel gesetzt, jahrelang gesammeltes Know-how und Erfahrungen aus der Arbeit in den Kinder- und Jugendzentren in den Stadtteilen, von Spielbusaktionen und vielen verschiedenen Aktivitäten […]
einfach mehrfach - ein strategisches Projekt der Stadt Wien

„Einfach-Mehrfach“ – ein strategisches Projekt der Stadt Wien

1998 wurde in der Stadt Wien das strategische Projekt „einfach-mehrfach“ begonnen, das auf den Bedarf von Kindern und Jugendlichen nach nutzbaren Flächen reagiert und eine Ergänzung der der Freiraumpolitik in Wien […]

„2029 and Beyond“ – City of Geraldton

Die Region um die Stadt Geraldton wird in den nächsten Jahrzehnten mit großen Veränderungen konfrontiert sein. Aus diesem Grund initiierte die Stadtverwaltung einen umfassenden Beteiligungsprozess, in dem Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, […]
Planspiel

Planspiel Gene Drive

Etwa eine halbe Million Menschen sterben jährlich an Malaria. Die Krankheit wird von Stechmücken übertragen. Mit Hilfe der gentechnischen CRISPR-Cas-Methode sind gezielte Änderungen am Erbgut der Mücken möglich, die auch […]
Gruppenfoto Österreichische Jugendklimakonferenz

Österreichische Jugendklimakonferenz – LCOY Austria

Die LCOY Austria beschäftigt sich mit der Klimakrise u.a. aus den Perspektiven von Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft. Ernährung, Mobilität, Finanzen und nachhaltige Städte sind dabei genauso […]