Allgemein
Online Konsultation, auch Online Dialog genannt, bietet Bürger:innen die Möglichkeit, sich zu einem bestimmten Thema im digitalen Raum zu äußern und mit anderen – meist schriftlich – zu diskutieren. Diese Methode eignet sich sowohl zur Erkundung der öffentlichen Meinung zu einem bestimmten Thema also auch zur Weiterentwickelung von Ideen, Meinungen, Positionen oder Vorhaben. So wird ein zeitlich begrenztes zusätzliches Informations- und Kommunikationsangebot für Bürger:innen geschaffen, meist als Ergänzung zu anderen Beteiligungsverfahren.
Ablauf
Online-Konsultation setzt sich meist aus mehreren Phasen zusammen:
Themensammlung
Die Teilnehmer:innen bringen ihre Beiträge zu einem breiter gefassten Thema ein. Um die Diskussion in Gang zu bringen, können die Moderator:innen auch Eingangsfragen stellen oder Hintergrundinformationen, Presseartikel, Kommentare, Leser:innenbriefe u.ä. zu dem zur Diskussion stehenden Thema veröffentlichen. Die Teilnehmer:innen können Kommentare abgeben oder auf die Stellungnahmen anderer reagieren.
Strukturierung
Um Übersichtlichkeit zu gewährleisten wird die Diskussion in mehrere Diskussionsstränge bzw. Themenbereiche geteilt, ggf. auch Zusammenfassungen geschrieben.
Priorisierung
In einer möglichen Folgephase wird darauf aufbauend fokussiert an konkreten Fragestellungen gearbeitet.
Ergebnis
Die Teilnehmer:innen werden abschließend über die – neutral zusammengefassten – Ergebnisse der mehrstufigen Online-Konsultation sowie über nächste Schritte informiert.
Zu beachten
- In der Regel bekommen die Teilnehmer:innen, sofern gewollt, Rückmeldung per E-Mail oder Social Media, z.B. wenn eine andere Person ihre Beiträge kommentiert oder bewertet hat. Auch ein Newsletter über den gesamten Prozess bietet sich an. Beides unterstützt die Teilnehmer:innen darin, thematisch involviert und im Dialog bleiben.
- Der methodische Ablauf ist für eine Online Konsultation nicht fixiert und kann je nach Thema und Zielgruppe frei gewählt werden.
- Online Konsultationen können „klassische„ Beteiligungsverfahren gut ergänzen, als alleiniges Instrument sind sie allerdings weniger geeignet.
- Wichtig ist auch die Verknüpfung mit realen Entscheidungsverfahren. Sonst besteht die Gefahr, dass die Online Foren zu einer Spielwiese ohne Handlungsrelevanz verkommen.
Weiterführende Informationen
Literatur
Autor*innen: Kühnberger, P. , Hg. von Stiftung Mitarbeit und ÖGUT, Bonn
Erscheinungsdatum: 2018
ISBN: 978-3-941143-36-4