Methode

Mediation

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
Größere Gruppen (ab ca. 30 Personen)
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
1 Tag bis max. 1 Woche
Einige Wochen
Einige Monate
STUFE DER BETEILIGUNG
Mitbestimmung
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Gemeinsam planen und entwickeln, Problem / Feld analysieren, Längerfristig zusammenarbeiten, Konflikt lösen
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Ja

Allgemein

Eine Mediation (=Vermittlung) ist ein freiwilliges, klar strukturiertes Verfahren, bei dem die von einem Konflikt Betroffenen gemeinsam nach einer dauerhaften Lösung suchen und dabei von professionellen Mediator:innen, d.h. neutralen allparteilichen Dritten, unterstützt werden.

Ablauf

Eine Mediation läuft in 4 Phasen ab:

1.

Initiierung

Alle Konfliktparteien sollten bereit sein an einem Mediationsverfahren teilzunehmen. Ein:e bzw. mehrere geeignete Mediator:in/nen werden ausgewählt.

2.

Vorbereitung

Der Konflikt wird durch Einzelgespräche analysiert und der Teilnehmer:innenkreis wird anhand von Betroffenheiten und Potentialen zum Lösungsbeitrag festgelegt. Eine Arbeitsvereinbarung, die Ablauf, Ziel und Inhalte des Mediationsverfahrens festhält, wird erarbeitet.

3.

Durchführung

Die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse werden dargestellt, fehlende Informationen werden eingeholt. Handlungsspielräume, Lösungsansätze und Entscheidungsmöglichkeiten werden ausgelotet.

4.

Vereinbarung und Umsetzung

Ein schriftlicher Mediationsvertrag über die erzielten Ergebnisse und deren Umsetzung wird erstellt. Die Ergebnisse werden umgesetzt.

Zu beachten

In einem Mediationsverfahren gelten bestimmte Verfahrensprinzipien:

  • Selbstverantwortlichkeit: Die Konfliktparteien sind Expert:innen ihres Konflikts – sie wissen besser als jede:r andere wie er entstanden und wie er zu lösen ist.
  • Alle Parteien nehmen freiwillig am Mediationsverfahren teil und können jederzeit aussteigen.
  • Ein Mediationsverfahren ist immer ergebnisoffen.
  • Der:die Mediator:in ist neutral und allparteilich. Er:Sie führt ohne inhaltliche Entscheidungskompetenz durch das Verfahren.
  • Alle Beteiligten erhalten in gleicher Weise Zugang zu allen relevanten Informationen.
  • Die Konfliktparteien verpflichten sich alle im Prozess offengelegten Informationen vertraulich zu behandeln.

Nicht geeignet für

Eine Mediation ist nicht für alle Konflikte gleichermaßen geeignet. Voraussetzung ist ein konkretes, abgrenzbares und ergebnisoffenes Thema. Allgemeine Themen oder Themen wo das Ergebnis schon im Vorfeld feststeht eignen sich nicht.


Weiterführende Informationen

Praxisbeispiele

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