Methode

Laddering

ANZAHL DER BETEILIGTEN
Kleine Gruppe (bis ca. 15 Personen)
Mittlere Gruppen (ca. 15-30 Personen)
Größere Gruppen (ab ca. 30 Personen)

Ein:e Interviewer:in kann eine Einzelperson oder eine Kleingruppe (max. 5 Personen) interviewen. Bei größeren Gruppen jeweils Paare bilden die sich gegenseitig interviewen.
DAUER DER DURCHFÜHRUNG
Weniger als 1 Tag

Ca. 20 Minuten pro Person und Themenstellung
STUFE DER BETEILIGUNG
Information
FORM DER BETEILIGUNG
Analog
Digital
ZWECK DER DURCHFÜHRUNG
Informieren, Problem / Feld analysieren, Meinungen / Reaktionen einholen
FÜR KONFLIKT GEEIGNET
Nein

Allgemein

Die Methode Laddering hat ihren Ursprung in der Marktforschung. Durch gezieltes Nachfragen wird versucht, den Zusammenhang zwischen Produktmerkmalen und dem für eine Person subjektiv bedeutsamen Nutzen eines Produkts zu verstehen. Laddering beschreibt eine „kognitive Leiter„, die Interviewer:in und die zu interviewende Person mithilfe einer Fragenkette Schritt für Schritt hinaufsteigen. So können kognitive Positionierungsstrategien von Produkten verstanden und auch Positionierungsstrategien für neue Produkte entwickelt werden.

In Bezug auf Nachhaltige Entwicklung kommt diese Methode zur Anwendung, um zugrunde liegende Glaubenssysteme, Dogmen und Konstrukte aufzuzeigen. Laddering zielt zum Einen darauf ab, spezifische individuelle Aussagen zu erforschen zu inneren Vorstellungen und Glaubenssätzen, da diese häufig die Grundlage für bestimmte Verhaltensmuster und Lebensstile sind. Zum Anderen hat diese Methode auch das Ziel, zugrundeliegende Bedürfnisse zu identifizieren. 

Ablauf

Laddering kann in Form eines Interviews zwischen der:dem Moderator:in und einzelnen oder mehreren Teilnehmer:innen eines Workshops zur Anwendung kommen, die Teilnehmer:innen können sich aber auch untereinander interviewen. Ziel ist es die Bedürfnisse, Glaubenssysteme, Gewohnheiten und/oder Dogmen hinter einer bestimmten Wahrnehmung oder Verhaltensweise zu verstehen.

1.

Der:die Interviewer:in beginnt mit Fragen:  „Warum mögen Sie etwas/ etwas nicht?“, „Warum tun Sie etwas/ etwas nicht?“, „Warum ist etwas wichtig für Sie?“

2.

Die interviewte Person antwortet.

3.

Der.die Interviewer:in transformiert die Antworten erneut in Fragen, um die Hintergründe der Antwort zu eruieren.

4.

Durch fortgesetztes Fragen wird diese Person schlussendlich zu ihren Bedürfnissen gelangen.

Beispiele für Bedürfnisse sind: Subsistenz, Schutz, Zuwendung, Verständnis, Schutz, Müßiggang, Kreativität, Identität, Freiheit und Transzendenz (nach Max-Neef et al., 1991).

Organisatorisches

Für das Interview braucht es eine:n geschulte:n Interviewer:in sowie ein ruhiges ungestörtes Setting.

Zu beachten

Es ist wichtig, dass der:die Interviewer:in mit dem Bedürfnisansatz (nach Max-Neef) vertraut ist und idealerweise auch mit Gewaltfreier Kommunikation.

Abwandlungen

  • Die Methode kann auch unkompliziert online durchgeführt werden – benötigt wird ein Videokonferenztool und eine stabile Internetverbindung.
  • Diese Methode kann auch in Kombination mit Gewaltfreier Kommunikation Anwendung finden, um die einem Konflikt zugrunde liegenden Bedürfnisse festzustellen.

Weiterführende Informationen