Allgemein
Die aus dem Lokalen Agenda 21 Prozess entwickelte Methode dient dazu, in einem strukturierten und zugleich sehr offenen und flexiblen Prozess alle Teilnehmenden auf einen annährend gleichen Wissenstand zu bringen, die derzeitige Situation gemeinsam zu bewerten und daraus Ziele sowie konkrete Schritte und Aktionen für die Zukunft zu entwickeln. Diese Methode eignet sich z.B. als Einstieg in einen größeren Beteiligungsprozess.
Ablauf
Die Agenda-Konferenz durchläuft 4 Phasen, bei denen sie sich verschiedener Methoden bedient, u. a. Plenarsitzungen, Kleingruppenarbeit oder Marktplatzpräsentationen.
Der Stand der Dinge – Bestand
Das Vorbereitungsteam stellt im Vorfeld Informationen über den Stand der Dinge zusammen (Ergebnisse von Bestandsaufnahme oder -analysen, Aktionen/Projekte, Konzepte). Diese sollten den Teilnehmer:innen bereits einige Wochen im Vorfeld zur Verfügung gestellt werde.
Der Stand der Dinge – Bewertung
Der Stand der Dinge wird als Einstieg in die Agenda-Konferenz in einem offenen Rahmen präsentiert und kann von den Anwesenden bewertet werden: Was ist gut, was ist zu verbessern, was kommt auf uns zu, was fehlt?
Entwicklung von Leitbildern und konkreten Zielen
In dieser Phase wird der Blick in die Zukunft gerichtet: Wo wollen wir hin? Was sind dringliche Probleme, was soll erreicht werden? Welche Leitbilder und Visionen gibt es?
Entwicklung von Maßnahmen und Projekten
In dieser Phase werden zur Umsetzung konkrete Projektideen sowie Maßnahmen entwickelt (Wie wollen wir die festgelegten Ziele erreichen?). Anschließend sollen sich Projektgruppen bilden, die aufbauend auf den erarbeiteten Ergebnissen an einer weiteren Umsetzung arbeiten.
Organisatorisches
Es sollten ca. 3 Monate Vorbereitungszeit eingeplant werden. Es braucht einen Tagungsort mit einem Großgruppenraum und mehreren Kleingruppenräumen (abhängig von der Teilnehmenden-Zahl). Außerdem sollte für kostenlose Verpflegung und ausreichend Moderationsmaterial (Pinnwände, Moderationskarten etc.) gesorgt werden.
Zu beachten
- Für das Gelingen einer Agenda-Konferenz sollten möglichst viele betroffene Bürger:innen und Vertreter:innen von verschiedenen Interessensgruppen eingeladen werden. Es ist besonders wichtig auch Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung zu involvieren, die in ihrem Ressort Entscheidungen treffen können. Nur so kann gesichert werden, dass die erarbeiteten Ideen auch umgesetzt werden.
- Die Agenda Konferenz sollte professionell moderiert und vorbereitet werden. Die Anzahl der Moderator:innen hängt von der Teilnehmer:innen-Zahl ab. Bei manchen Kleingruppen-Einheiten können sich die Teilnehmer:innen auch selbst moderieren.