Anwendungsfeld

Kinder- und Jugendpartizipation

Werderaner Zukunftshaushalt, (c) Stadt Werder
Werderaner Zukunftshaushalt, (c) Stadt Werder

Wenn sich Kinder und Jugendliche aktiv in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einbringen, hat das einen Mehrwert für die ganze Gesellschaft. Wenn sie mitreden, mitgestalten und mitbestimmen können, trägt das wesentlich zur Stärkung von demokratischen Strukturen und zu einem verbesserten Verständnis zwischen den Generationen bei. Insbesondere bei Maßnahmen für den Klima- und Umweltschutz ist es wichtig, Kinder und Jugendliche miteinzubeziehen, ihnen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Denn sie werden in höherem Ausmaß von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als ältere Generationen.

Für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gibt es zahlreiche rechtliche und strategische Vorgaben, beispielsweise die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, die Agenda 21 bzw. die Agenda 2030 oder die Europäische Jugendstrategie 2019-2027 der EU, in der auch „Space and Participation for All“ als European Youth Goal (EYG) verankert ist.
Ernst gemeinte Partizipation von Kindern und Jugendlichen sollte daher eine Grundhaltung von Pädagogik und von Politik sein.

Bei der Partizipation von Kindern und Jugendlichen geht es um gemeinsames Handeln, Planen und Mitentscheiden im Alltag. Beteiligung kann Gestaltung von Lebensumfeldern (Schule, öffentlicher Raum etc.), Teilnahme an sozialen Bewegungen wie den Fridays for Future u.v.m. bedeuten. Wichtig ist, dass Fragestellungen und methodische Vorgangsweisen dem Alter der Beteiligten angepasst werden. Kinder und Jugendliche zu beteiligen heißt auch, sie zu aktivieren. Die Folgen dieses Aktivierungsprozesses können für Erwachsene „unbequem“ sein, denn aktive Jugendliche sind in der Lage Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und Veränderungen in ihrer Welt zu bewirken.

Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen unterschieden nach Lebensbereich in Österreich. Quelle: beteiligung.st, Bundesministerium für Familien und Jugend, 2017

Beteiligungsformen

Qualitätskriterien

  • Freiwilligkeit
  • kompetente Begleitung
  • Wertschätzung
  • Eigenaktivität
  • gemeinsame Zielformulierung
  • Verbindlichkeit
  • Überparteilichkeit
  • Transparenz und Überschaubarkeit
  • Dokumentation und Reflexion
  • Geschlechtssensibilität
  • generationenübergreifender Dialog
  • Öffentlichkeitsarbeit