Anwendungsfeld

Klimaschutz

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Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Tornados – Wetter-Extremereignisse häufen sich und machen klar: Die Klimakrise ist in vollem Gange, sie ist keine Angelegenheit der fernen Zukunft mehr. Wurde in früheren Jahrzehnten das Thema Klimaschutz vor allem mit Naturschutz verbunden, wird nun unter dem Eindruck verheerender Katastrophen, die mittlerweile jeden Kontinent und jedes Land dieser Welt treffen, immer deutlicher, dass Klimaschutz unumgänglich ist, will man die Lebensgrundlagen der Menschheit erhalten.

Die erste umfassende und rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung wurde 2015 auf der Pariser Klimakonferenz (COP21) beschlossen. Die Staaten einigten sich auf rasche CO2-Emissionssenkungen und das Ziel, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts „Klimaneutralität“ zu erreichen – durch ein Gleichgewicht zwischen Emissionsausstoß und Emissionsabbau. Die globale Erderwärmung sollte auf deutlich unter 2°C, möglichst jedoch auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden. Die einzelnen Vertragsstaaten haben sich verpflichtet in den nationalen Aktionsplänen (NDCs – Nationally Determined Contributions) die jeweilige Reduzierung ihrer Treibhausgas-Emissionen festzulegen.

Auf Europäischer Ebene haben sich alle 27 EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990, um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Dabei ist der European Green Deal die konzeptuelle Grundlage für die dafür notwendige Umgestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft, Arbeits- und Lebenswelten. Mit Fit for 55 wurde ein Paket vorgestellt und angenommen, dass alle Wirtschaftszweige der EU in die Lage versetzen soll, ihr Klimaziele auf faire und kosten-effiziente Weise unter Wahrung des Wettbewerbs zu erreichen. Die rechtsverbindlichen Klimaziele des Pakets umfassen:

Bedeutung von Partizipation im Feld Klimaschutz

Klimaschutz geht uns alle an! Doch wir haben nicht alle dieselben Möglichkeiten und Handlungsspielräume uns an der Ökologischen Transformation zu beteiligen. Und trotz fundierter wissenschaftlicher Fakten und eines immer größeren Bewusstseins für den Klimaschutz, scheitern top-down verordnete Klimaziele oft in ihrer Implementierung auf nationaler bzw. lokaler Ebene. Partizipation kann ein Schlüssel sein, um Maßnahmen zu schaffen, die von der Gesellschaft mitgestaltet und mitgetragen werden. Das kann zu besserem Wissen und Klimabewusstsein der Bevölkerung führen aber auch zu größerer Akzeptanz von Maßnahmen.

Die Spielräume dafür reichen von der Beteiligung an Klimaschutzorganisationen und -kampagnen über das kritische Einbringen bei politischen Entscheidungsprozessen bis hin zur persönlichen Verhaltensänderung. Nur durch entschlossenes Handeln und viele Schritte, die gleichzeitig von vielen Menschen getan und getragen werden müssen, ist es möglich, die Klimaziele zu erreichen. Auffallendes Phänomen der vergangenen Jahre war, dass auf starke bottom-up-Bewegungen, wie Fridays for Future oder auf direktdemokratische Initiativen wie das Klimavolksbegehren in Österreich 2020, Regierungen verstärkt mit partizipativen Formaten wie Klimabürgerräten reagierten – zuletzt auch Österreich mit dem Klimarat der Bürgerinnen und Bürger.