
Gebäude dienen vielfältigen Zwecken, wie etwa Wohnen, Arbeiten, Bildung, Freizeitgestaltung. Unterschiedliche Bedürfnisse der Nutzer:innen, die an die gebaute Umgebung gestellt werden, können dann am besten erfüllt werden, wenn bei Planung und Errichtung ihre Anforderungen bekannt sind und in die Gestaltung einfließen können. In modernen westlichen Gesellschaften verbringen Menschen einen Großteil ihres Lebens in Gebäuden. Umso wesentlicher scheint daher die Forderung, Nutzer:innen in die Planung und Errichtung von Gebäuden bestmöglich einzubeziehen.
In der Realität steht oft die quantitative Befriedigung des Grundbedürfnisses Wohnen im Vordergrund. Viele Gebäude werden errichtet, ohne dass zukünftige Bewohner:innen bzw. Nutzer:innen überhaupt bekannt sind. Die Möglichkeit der Mitbestimmung beschränkt sich im Wohnungsbau dann oft auf die Wahl von Bodenbelägen, Fliesen oder andere Details. Bedingt durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel differenzieren sich die Anforderungen potenzieller Bewohner:innen aber immer stärker, sei es im Hinblick auf Haushaltsformen, Lebens- und Arbeitsstile (insbesondere seit der Corona-Pandemie z. B. verstärkter Trend zum Home-Office) oder Wohnkulturen. Umso wichtiger ist es, Nutzer:innen in die verschiedenen Phasen im Lebenszyklus eines Gebäudes und seines Umfelds miteinzubeziehen.